BoJ bietet Anleihekauf an
dpa-afx Frankfurt – Spekulationen auf Kursänderungen bei der japanischen Notenbank haben die Renditen auf Japans Staatspapiere kräftig steigen lassen und die Währungshüter zum Eingreifen gezwungen. Erstmals seit Februar bot die Notenbank am Montag wieder den Kauf zehnjähriger Anleihen an, um einen weiteren Zinsanstieg zu verhindern.Zuvor hatte sich die Rendite entsprechender Papiere binnen kurzer Zeit von ihrem sehr geringen Niveau aus auf knapp 0,1 % mehr als verdoppelt. Der aktuelle Zinsanstieg war der stärkste seit einer grundlegenden Änderung der geldpolitischen Strategie Japans 2016. Während die Währungshüter zuvor stets festlegten, wie viel Geld sie durch Anleihekäufe in den Markt pumpen, gingen sie vor zwei Jahren dazu über, stattdessen die angestrebte Rendite auf die Anleihen festzulegen und flexibel Anleihen zu kaufen, um dieses Ziel zu erreichen. Dabei ging es auch darum, gegen die Verringerung des Unterschieds der Renditen von Titeln mit kurzen und mit langen Laufzeiten anzukämpfen. Dieser Nebeneffekt der lockeren Geldpolitik gilt als gefährlich, weil er für Banken den Anreiz zur Kreditvergabe untergräbt. Auch in den USA wird rege über diese Gefahr diskutiert.