Bolton-Rauswurf drückt Ölpreis

Trump will neuen Sicherheitsberater ernennen - Goldpreis auf Monatstief

Bolton-Rauswurf drückt Ölpreis

ku Frankfurt – Der Rauswurf des amerikanischen Sicherheitsberaters John Bolton durch US-Präsident Donald Trump hat am Dienstagabend für eine deutliche Reaktion beim Ölpreis gesorgt. Die Notierung der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude war zunächst bis auf 63,77 Dollar je Barrel gestiegen, sackte auf die Nachricht hin jedoch binnen Sekunden um mehr als 1 Dollar bis auf 62,36 Dollar ab. Später wurde die Sorte dann für 62,75 Dollar gehandelt.Trump informierte per Twitter, er habe Bolton aufgefordert, zurückzutreten. Dem sei dieser nachgekommen. Bolton gilt als ausgesprochener Falke. Kritiker sagen ihm nach, seit Jahren auf einen US-Krieg gegen den Iran hingearbeitet zu haben sowie auf einen gewaltsamen Sturz der venezolanischen Regierung. Beide Länder sind wichtige Produzenten von Rohöl, so dass derartige Aktionen der USA einen sehr starken Einfluss auf den Ölpreis hätten. Trump betonte, er habe mit vielen Vorschlägen Boltons nicht übereingestimmt, was auch für andere in der Administration gelte. Es wird mit Blick auf diese Äußerung gehofft, dass die US-Regierung nun von ihrem kompromisslosen Kurs gegen den Iran und gegen Venezuela abrücken könnte, wodurch die Kriegsgefahr in beiden Regionen und damit die Gefahren für die Ölversorgung sinken würden.Vor der geldpolitischen Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag haben sich die Akteure an den Finanzmärkten zurückgehalten. Der Dax legte um 0,4 % auf 12 269 Punkte zu, der Euro Stoxx 50 um 0,1 % auf 3 499 Zähler. Der Euro war mit 1,1039 Dollar praktisch unverändert gegenüber Vortag.Anleger zeigten sich unter anderem in Erwartung neuer Stützungsmaßnahmen der Notenbanken etwas risikobereiter. Der Goldpreis fiel mit 1 492 Dollar je Unze auf den niedrigsten Stand seit fast einem Monat. Die ebenfalls als sicherer Hafen geltende japanische Währung sackte mit 107,50 Yen je Dollar auf das tiefste Niveau seit fünf Wochen ab.