AKTIEN

Bombentest und starker Euro drücken den Dax

Leitindex fällt um 0,3 Prozent - Kartelluntersuchung im Stahlsektor - Fiat Chrysler nach CEO-Aussage tiefer

Bombentest und starker Euro drücken den Dax

dm Frankfurt – Der neuerliche Test einer Bombe durch Nordkorea hat an den Finanzmärkten weltweit zu Abgaben geführt. Angesichts der Stärke des vom Test ausgelösten Erdbebens wurde vermutet, dass eine Wasserstoffbombe gezündet wurde. Auch drückte der wieder anziehende Euro auf die Kurse in Europa. In Frankfurt rutschte der Dax bis auf 12 050,5 Punkte, erholte sich dann aber etwas und schloss um 0,3 % tiefer bei 12 102,2 Zählern. Der Umsatz blieb angesichts des Labor-Day-Feiertags in den USA gering. Der Volatilitätsindex VDax New, der die in den nächsten dreißig Tagen am Terminmarkt erwartete Schwankungsbreite des Dax spiegelt, stieg nur leicht auf rund 16 Punkte und liegt damit weiterhin unter seinem langjährigen historischen Mittelwert. Siemens (+ 0,5 % auf 111,25 Euro) und Continental (+ 0,6 % auf 191,10 Euro) führten die Gewinnerliste im Dax an. Zu den größeren Verlierern zählten RWE mit einem Minus von 1,4 % auf 20,69 Euro sowie Thyssenkrupp mit einem Verlust von 1,3 % auf 25,06 Euro. Hier belastete die Meldung, wonach das Bundeskartellamt Ende August an drei Tagen hintereinander insgesamt sieben Stahlunternehmen sowie drei Privatwohnungen habe durchsuchen lassen, wie ein Kartellamtssprecher am Montag bestätigte. Es gehe um mögliche Preisabsprachen im Bereich Flachstahl. Allerdings wurden keine Unternehmensnamen genannt. Ein Sprecher von Thyssenkrupp äußerte sich dazu nicht. Salzgitter (-2,3 % auf 37,28 Euro) und ArcelorMittal (-0,9 % auf 22,80 Euro) hatten bestätigt, dass es Hausdurchsuchungen gegeben habe.Die Aktie des Arzneimittelherstellers Stada stieg um 2,2 % auf 81,25 Euro. Zur Begründung hieß es am Markt, Investoren würden auf eine höhere Abfindung durch die Großaktionäre Bain Capital und Cinven spekulieren. Die beiden Finanzinvestoren streben einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag an. Gerresheimer fielen um 4,4 % auf 62,27 Euro. Die Aktien des Verpackungsherstellers standen bereits in der Vorwoche unter Druck, nun belastete ein negativer Analystenkommentar von Berenberg. Medigene zogen vor dem Hintergrund der geplanten Übernahme von Kite Pharma durch Gilead weiter um 8,2 % auf 13,90 Euro an.In Zürich verloren Novartis 1 % auf 80,05 sfr. Vorstandschef Joe Jimenez wird per 1. Februar 2018 das Amt an Vasant Narasimhan, den Global Head of Drug Development, übergeben. Die Zürcher Kantonalbank bezeichnete dies als “exzellente Wahl”.In Mailand fielen Fiat Chrysler um 1,3 % auf 13,17 Euro. CEO Sergio Marchionne hatte erklärt, der Autobauer habe kein Übernahmeangebot erhalten und arbeite nicht an einem “großen Deal”.