Am Hongkonger Finanzplatz nähren sich Hoffnungen, dass eine seit längerem im Raum stehende Erweiterung der Bond Connect genannten Handelsverknüpfung für Anleihegeschäfte zwischen der Hongkonger Börse und dem Festlandmarkt in Schanghai demnächst Gestalt annimmt. Das im Jahr 2018 gestartete Bond-Connect-System ermöglicht bislang nur einseitige Transaktionen über die sogenannte Nordschiene, wobei internationale Anlegerkreise über ihre Handelsanbindungen am Offshoreplatz Hongkong vereinfachten Zugang für ein Engagement in chinesischen Anleihemärkten finden. Dabei hat Bond Connect wesentlich dazu beigetragen, dass sich die von Ausländern gehaltenen Bestände im chinesischen Bondmarkt in den vergangenen Jahren exponentiell erhöht haben. 2020 verdoppelte sich der ausländische Kapitalzufluss in Chinas Bondmärkte auf 1,06 Bill. Yuan (ca. 130 Mrd. Euro) und dürfte in diesem Jahr auf bis zu 1,5 Bill. Yuan anschwellen. Hongkonger Medien zufolge werden nun aktive Vorbereitungen für eine baldige Etablierung der „Südschiene“ getroffen. Damit würden chinesische Festanleger ein vereinfachtes Entree zum Offshore-Anleihemarkt in Hongkong erhalten.