Bondakteure warten auf EZB
kjo Frankfurt – Die Bundesanleihen haben zum Wochenauftakt leichte Verluste registriert. Nach wie vor richteten die Bondakteure den Blick auf die kommende Woche, wenn der geldpolitische Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) zusammentritt. Im Handel wird erwartet, dass EZB-Chef Mario Draghi die Einzelheiten zur Stützung des Euro bekannt geben wird, d. h. die Details eines Bondkaufprogramms. Anleger hielten sich mit Blick auf die anstehende EZB-Sitzung mit größeren Engagements zurück. Händler wiesen aber auch darauf hin, dass die Umsätze in Staatstiteln aufgrund eines Feiertages in Großbritannien recht niedrig gewesen sind.Marktakteuren zufolge nimmt mittlerweile aber auch das Enttäuschungspotenzial zu. Viele Investoren haben sich nun darauf eingestellt, dass die EZB mit Details zum Bondkaufprogramm aufwarten wird. Immer wieder wird über die Details spekuliert, so zum Beispiel zuletzt über mögliche Spread-Obergrenzen oder Renditebandbreiten, bei deren Überschreiten die Interventionen seitens der EZB einsetzen. Der Markt für Peripherieanleihen – insbesondere kurzlaufende Titel aus Spanien und Italien haben in den vergangenen Wochen aufgrund der Erwartung von EZB-Käufen kräftig zugelegt – könnte einen deutlichen Rückschlag erleben, wenn die EZB nicht mit Details zu den erwarteten Bondkäufen kommt. Im späten Handel wies der Bund-Future mit September-Fälligkeit bei 143,78 % ein leichtes Minus von 22 Ticks aus. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei 1,36 % nach 1,33 % am Freitag.Der Bund trat gestern am Geldmarkt auf und konnte die betreffenden Papiere ein weiteres Mal zu negativen Renditen platzieren. Es gab unverzinsliche Schatzanweisungen – sogenannte Bubills – mit einer Laufzeit von zwölf Monaten. Für die Papiere im Gesamtumfang von 3 Mrd. Euro gab es Bietungen über 3,86 Mrd. Euro. Davon entfielen 2,585 Mrd. Euro auf Kursgebote und 1,275 Mrd. Euro auf Gebote ohne Kursangabe. Zugeteilt wurden Papiere über 1,975 Mrd. Euro ab einem Kurs von 100,015 %. Der gewogene Durchschnittskurs war bei 100,02484 %. Die Durchschnittsrenditen wurde mit – 0,0246 % ermittelt. In die Marktpflegequote gingen Titel für 1,025 Mrd. Euro. Heute richten die Akteure den Blick auf die Länder Spanien und Italien. Spanien will über drei- und sechsmonatige Geldmarkttitel 2,5 bis 3,5 Mrd. Euro aufnehmen. Die Italiener treten ebenfalls am Markt auf. Sie wollen 24 Monate laufende Zerobonds und inflationsgeschützte Papiere (Linker) im Volumen von bis zu 3,75 Mrd. Euro platzieren.