Bondanleger nehmen kurz Gewinne mit
kjo Frankfurt – Die Renditebewegungen am europäischen Rentenmarkt haben sich gestern einmal mehr ganz im Lichte des US-Handelsstreits vollzogen. Bis zum Nachmittag waren die Bundesanleihen sehr gut unterstützt. Denn am Markt war weiterhin zu beobachten, dass die Anleger die sicheren Häfen ansteuerten aus Furcht davor, dass die nächste Eskalationsstufe im Handelskonflikt der USA mit China erreicht werden könnte. Der Bund-Future mit September-Fälligkeit kletterte auf das Rekordhoch von 177,84 %. Die zehnjährige Bundrendite fiel im Umkehrschluss auf ein historisches Tief. Dieses wurde mit -0,619 % markiert.Im weiteren Verlauf kam es kurzzeitig zu einer leichten Entspannung der Lage. Denn in den Handelsstreit der USA mit China kam ein wenig Bewegung. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump gab ein Stück weit nach. Die Einführung von Sonderzöllen in Höhe von 10 % auf chinesische Güter wie Laptops oder Mobiltelefone soll verschoben werden, wie das Büro des US-Handelsbeauftragten mitteilte. Die Zölle sollten ursprünglich ab dem nächsten Monat greifen. Bei weiteren Produktgruppen wie Computern, Spielekonsolen, Monitoren sowie einigen Bekleidungsstücken soll es eine Verschiebung bis Mitte Dezember geben. Markt weiter gut unterstütztDie Anleger am Rentenmarkt reagierten auf diese Nachricht mit Gewinnmitnahmen. Allerdings kam es dadurch nicht zu heftigen Kursrücksetzern. Der Markt der Bundesanleihen blieb laut Teilnehmern nach wie vor gut unterstützt. Die Verunsicherung sei durch das leichte Entgegenkommen nicht generell aus dem Markt verschwunden. Trump habe dafür in der Vergangenheit schon zu oft schnelle Kehrtwenden gemacht. Der Bund-Future mit September-Fälligkeit lag im späten europäischen Handel bei 177,67 % mit 23 Ticks im Plus. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe, die auf das Tageshoch von -0,587 % geklettert war, lag zu dieser Zeit bei -0,61 %. Zum Wochenauftakt wurde ein Wert von -0,59 % gesehen.