Bondrenditen in der Eurozone ziehen leicht an
kjo Frankfurt – Bei den Renditen verschiedener Staatsanleihen aus dem Euroraum ist es gestern zu leichten Anstiegen gekommen. Das war zum Beispiel bei den Bundesanleihen, den Staatspapieren Frankreichs sowie denjenigen aus Spanien zu beobachten. Im Handel wurde für die höheren Renditen eine eher etwas technische Erklärung herumgereicht. Die Bank von Japan hatte ihre Käufe in den länger laufenden Staatsanleihen etwas zurückgefahren. Bei einer Anleiheauktion kam es in der Folge nur zu einer schwachen Nachfrage nach den Papieren seitens der Investoren. Das nährte wiederum Befürchtungen am Markt, dass die Nachfrage nach langlaufenden Staatsanleihen auch in Europa mal schwächer ausfallen könnte und es damit zu Renditesteigerungen kommt.Im Tagesverlauf wiesen die zehnjährigen Papiere der drei Länder Deutschland, Frankreich und Spanien im Schnitt Renditesteigerungen von rund 5 Basispunkten (BP) auf. Sie lagen damit auf den höchsten Werten seit einer Woche. Bei der zehnjährigen Bundesanleihe wurde das Tageshoch mit -0,51 % gesehen. Später kam es aber zu einer Beruhigung. Die Renditen fielen wieder etwas zurück. Im späten europäischen Handel lag die zehnjährige Bundrendite dann bei -0,56 %. Am Montag war sie noch bei -0,57 %.Bei den italienischen Staatsanleihen zogen die Renditen leicht an. Die einzige Nachricht, die vorlag, war, dass Italien das Defizitziel leicht anheben will. Italiens neue Regierung will die lahmende Wirtschaft ankurbeln, ohne einen neuen Haushaltsstreit des Landes mit der EU zu riskieren. Das zeigen die neuen Prognosen des Finanzministeriums, denen das Kabinett am Montagabend zustimmte. Die Regierung plant dem Ministeriumsentwurf zufolge mit einem Defizit von 2,2 %. Das ist aber nur geringfügig mehr, als das Land unter der alten Regierung im April mit 2,1 % angegeben hatte. Italiens Zehnjahresrendite lag abends bei 0,86 % nach 0,83 % am Vortag.Am Primärmarkt ging die Europäische Investitionsbank (EIB) mit ihrem ersten an Estr (Euro Short-Term Rate) gekoppelten Bond an den Start. Ausgestattet ist das neue Papier mit einer Laufzeit von drei Jahren. Erste preisliche Überlegungen für den Bond gingen in die Richtung von Estr plus einem Spread von “im Bereich von 12 BP”. Die Transaktion soll – so wurde im Handel herumgereicht – am heutigen Mittwoch abgeschlossen werden. Die Europäische Zentralbank wird am heutigen Mittwoch erstmals Estr veröffentlichen. Das reflektiert dann die Handelsaktivitäten vom Dienstag. Im September hatte bereits die L-Bank einen Estr-Deal gebracht. Da das Volumen aber nur bei 250 Mill. Euro war, wird die Transaktion nicht als Benchmark angesehen.