Nach der festen Tendenz zu Wochenbeginn hat der Anleihemarkt am Dienstag leichter tendiert. Die durch die Nahost-Krise hervorgerufene Flucht in die Qualität hat sich also nicht fortgesetzt. Der richtungsweisende Bund-Future ermäßigte sich um 0,3% auf 128,87%. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen, die am Montag bei 2,77% lag, zog auf 2,81% an. Auch am US-Anleihemarkt kam es im frühen Dienstagsgeschäft zu Kursverlusten. Mit Spannung werden jetzt die US-Inflationszahlen für September erwartet, die am Donnerstag veröffentlicht werden.

Nach Meinung der LBBW wirken die gestiegenen Zinsniveaus in der Eurozone zusätzlich belastend für die Konjunktur. Fundamental sieht das Institut daher gute Gründe, die gegen einen fortgesetzten Renditeanstieg sprechen. Darüber hinaus gestalte sich das Angebotsumfeld am Euro-Staatsanleihenmarkt im vierten Quartal noch günstiger als im Sommer. So fallen die Nettoemissionen laut LBBW im Quartalsvergleich sogar um 90% und damit fast auf null. Vor allem im Oktober und Dezember sei das Angebotsumfeld dank negativer Neuemissionen stark rentenfreundlich. Des Weiteren spricht nach Meinung der LBBW das Saisonmuster für einen Renditerückgang. So sei das Schlussquartal im längerfristigen historischen Mittel tendenziell eine rentenfreundliche Phase gewesen. Nach dieser Maßgabe sei umso mehr Raum für eine Erholung zum Jahresende.