Boris Johnson sorgt für Turbulenzen im Pfund-Kurs
dm Frankfurt – Aussagen des britischen Premiers Boris Johnson, im Fall eines erfolgreichen Misstrauensvotums des britischen Parlaments gegen seine Regierung Neuwahlen erst auf einen Termin nach dem 31. Oktober anzusetzen, haben am Donnerstag den Kurs der britischen Währung belastet. Zunächst hatte Sterling fester notiert, im späten europäischen Handel wurden dann aber nur noch 1,0818 Euro bezahlt, 0,2 % weniger als am Vortag. Auch zum Dollar gab das Pfund nach. Zuletzt kostete es 1,2118 Dollar (-0,2 %).Johnson hat bisher erklärt, dass Großbritannien die Europäische Union Ende Oktober verlassen werde, unabhängig davon, ob es ein Austrittsabkommen gibt oder nicht. Die EU will keine Neuverhandlungen über das bereits ausgearbeitete Austrittsabkommen zwischen der EU und dem britischen Königreich. Am Markt wird unter Verweis auf die bisherigen Aussagen des britischen Premiers nun befürchtet, dass im Fall eines erfolgreichen Misstrauensvotums Johnson das Land in einen ungeordneten Brexit führen wird.Steigende Renditen am US-Anleihemarkt stützten gestern den Dollar. Der Dollar-Index, der die Entwicklung des Greenback gegenüber sechs Währungen wichtiger Handelspartner spiegelt, stieg um 0,1 % auf 97,63 Punkte. Für die Gemeinschaftswährung wurden zuletzt 1,1200 Dollar bezahlt und damit etwa so viel wie am Vortag. Die chinesische Währung notierte am Offshore-Markt weiterhin über der Marke von 7 Yuan pro Dollar. Die chinesische Zentralbank setzte erstmals seit elf Jahren den Referenzkurs über 7 Yuan mit 7,0039 Yuan fest, allerdings etwas unter dem vom Markt erwarteten Wert. Dies wurde als Zeichen gewertet, wonach China keine rasche Abwertung zulassen will.