Die nachlassende Wachstumsdynamik beim Schweizer Schrauben- und Verbindungselementespezialisten Bossard wird sich nach Ansicht der Baader Bank auch in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen. Die Analysten stufen die Aktie daher von “Buy” auf “Hold” zurück und reduzieren das Kursziel deutlich von 195 auf 135 (aktuell 127,90) sfr. Die Zahlen zum zweiten Quartal zeigten eine weitere Verlangsamung des Wachstums bzw. einen Rückgang des organischen Umsatzes in Europa und Amerika. Eine Erholung sei nicht zu erwarten, alle Indikatoren verschlechterten sich. Die Analysten halten es für wahrscheinlich, dass Bossard die Nettoumsatzprognose für das Gesamtjahr von derzeit 900 bis 920 Mill. sfr auf unter 900 Mill. sfr reduzieren wird. Sie erwarten einen Nettoumsatz von 885 Mill. sfr und eine Ebit-Marge von 10,4 %, am unteren Rand der angepeilten 10 % bis 13 %. 2020 werde es sogar keinen Margenanstieg geben wegen negativer Wachstumsaussichten, des ungünstigen Produktmixes und hoher Personalkosten. Baader hat zudem ein Negativszenario durchgespielt mit einem weltweiten BIP-Rückgang bis 2021, in dem Fall könne der Kurs sogar auf 65 bis 75 sfr fallen. Die Analysten erinnern daran, dass im sehr problematischen Jahr 2009 die Nettoumsätze von Bossard um 30 % zurückgegangen sind und die Ebit-Marge bei 5 % gelegen habe, die Aktie sei damals zu 30 sfr gehandelt worden. Die Gewinnschätzungen für 2019 und 2020 werden um 14 % und 17,4 % reduziert auf jetzt 9,06 und 9,14 sfr je Aktie.amb