ku Fankfurt – Lockheed Martin ist mit einer Marktkapitalisierung von 75,2 Mrd. Dollar Amerikas größter Rüstungskonzern. Die Marktwerte von Boeing und United Technologies sind zwar etwas größer, allerdings weisen die Unternehmen umfangreiche zivile Aktivitäten auf. Die Lockheed-Martin-Aktie notiert derzeit mit 256,96 Dollar in der Nähe des im August markierten Allzeithochs von 266,93 Dollar. Im bisherigen Jahresverlauf hat sich die Aktie um rund 19 % verteuert, der US-Benchmark-Index S & P 500 legte im gleichen Zeitraum 6 % zu. Viele Analysten glauben, dass das Potenzial der Aktie damit vorerst ausgereizt ist: Zwölf Analysten raten laut Bloomberg zum Halten der Aktie, sieben zum Kauf und einer zum Verkauf. Die Dividendenrendite beträgt 3 %, das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der Schätzungen für das laufende Jahr liegt allerdings bei recht stattlichen 19,4. Nach Ansicht der Analysten der Credit Suisse erscheint die im historischen Vergleich hohe Bewertung der Aktie mit Blick auf die jüngst vorgelegte Mittelfristplanung, die unter anderem für 2017 ein stattliches Umsatzwachstum von 7 % vorsieht, inzwischen nicht mehr so herausfordernd. Zudem ist zu erwarten, dass sich die Perspektiven der Aktie deutlich aufhellen, sollte Trump wie angekündigt die Rüstungsausgaben hochfahren. Schon wegen der berühmten Forschungsabteilung “Skunk Works” ist Lockheed für das Pentagon ein unverzichtbarer Zulieferer. Möglicherweise hat der Konzern ein Ass im Ärmel: Binnen fünf Jahren will die Skunk-Works-Division einen funktionsfähigen Kernfusionsreaktor vorstellen, was die globale Energieerzeugung revolutionieren würde. Ob das Hybris oder realistische Einschätzung ist, muss sich erweisen.