Rohstoffe

Brent klettert über 80 Dollar

Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude ist über die Marke von 80 Dollar je Barrel geklettert. Ein Anstieg der Covid-19-Fälle in China hat jedoch die Erholung des Ölpreises begrenzt.

Brent klettert über 80 Dollar

ku Frankfurt

Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude ist am Dienstag über die Marke von 80 Dollar je Barrel geklettert. Er legte um 0,5% auf 80,20 Dollar zu. Ein kräftiger Anstieg der Covid-19-Fälle in China hat jedoch die Erholung des Ölpreises begrenzt. Der Februar-Kontrakt für die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich an 0,6% auf 75,83 Dollar.

Für den Preisanstieg hat unter anderem gesorgt, dass die USA bis zu 3 Mill. Barrel Öl für die strategische Ölreserve kaufen wollen, die vor den amerikanischen Kongresswahlen von der Biden-Administration mit preissenkenden Verkäufen stark um 180 Mill. Barrel geleert worden war. Allerdings ist die Zahl der Neuerkrankungen mit Covid-19 nach der Aufgabe der Null-Covid-Politik der chinesischen Regierung deutlich ge­stiegen, was an den Märkten die Besorgnis weckt, dass es doch wieder Restriktionen geben könnte, die die chinesische Konjunktur belasten. Gleichwohl prognostizieren die Analysten der britischen Investmentbank Barclays, dass der Abbau der Covid-Restriktion in China den Ölverbrauch um 1 bis 2 Mill. Barrel pro Tag (bpd) steigern könnte. Allerdings gehen sie auch davon aus, dass aufgrund der Sanktionen die Ölproduktion in Russland um 1 Mill. bpd sinken könnte.

Derweil hat der russische Pipeline-Betreiber Transneft mitgeteilt, es gebe Bestellungen russischen Öls durch Kunden in Deutschland und Polen für das neue Jahr, die über die Druschba-Pipeline abgewickelt werden sollen. Es gibt zwar einen Boykott der Europäischen Union, der aber nur für per Tankschiff transportiertes russisches Öl gilt. Allerdings hat die Bundesregierung angekündigt, dass Deutschland 2023 gar kein russisches Öl kaufen werde. Nach Angaben von Transneft sind für Polen 3 Mill. Tonnen Öl im kommenden Jahr und 360000 Tonnen im Dezember bestellt worden, für Deutschland gebe es Bestellungen für das erste Quartal. Transneft teilte mit, es könne auch Swap-Operationen mit kasachischem Öl geben. Das Bundeswirtschaftsministerium be­zeichnete die Angaben von Transneft als falsch.

Im November war Russland derweil der führende Lieferant Chinas für Rohöl, womit das Land Saudi-Arabien in der Spitzenposition ablöste. Im November hat Russland an China 1,9 Mill. bpd geliefert, nach 1,63 Mill. bpd vor einem Jahr. Saudi-Arabien lieferte im November 1,61 Mill. bpd an das Reich der Mitte, was gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum einen deutlichen Rückgang von 11% bedeutet.