Rohstoffe

Brent-Ölpreis gibt weiter nach

Sorgen der Marktteilnehmer wegen einer schwachen weltweiten Konjunkturentwicklung haben am Montag den Ölpreis gedrückt.

Brent-Ölpreis gibt weiter nach

Rohstoffe

Brent-Ölpreis gibt weiter nach

Marktteilnehmer sorgen sich um die Nachfrageentwicklung – Kupferpreis sinkt deutlich

ku Frankfurt

Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude hat zum Wochenauftakt weiter nachgegeben. Das Barrel wurde am Abend zu 78,45 Dollar gehandelt, ein Rückgang um 0,6%. Die wichtigste US-Sorte West Texas Intermediate verbilligte sich um 0,7% auf 73,53 Dollar.

Am vergangenen Donnerstag hatte zwar das Kartell Opec plus weitere Förderkürzungen angekündigt, die Marktteilnehmer konzentrieren sich jetzt jedoch auf die Entwicklung der Nachfrage, die als schwach eingeschätzt wird. Am Ölmarkt werde mit einer weltweit enttäuschenden Konjunkturentwicklung im neuen Jahr gerechnet, sagten Händler. Zudem gebe es Zweifel hinsichtlich der Umsetzung der Förderkürzungen der Opec plus, die als freiwillig bezeichnet worden waren.

Das Kartell hatte am Donnerstag bekannt gegeben, dass die Ölproduktion um 2,2 Mill. Barrel pro Tag (bpd) reduziert werden soll. Die Analysten von J.P.  Morgan kommentierten dazu, die Marktreaktion impliziere, dass die Akteure am Ölmarkt nicht mit einer vollen Umsetzung der Kürzungen rechneten. Allerdings betonen die Rohstoffexperten der US-Bank das gegenwärtig hohe Maß an Vertrauen und Kohäsion innerhalb des Kartells. In der Kürzung um 2,2 Mill. bpd ist allerdings die Verlängerung der saudi-arabischen und russischen Reduzierungen um insgesamt 1,3 Mill. bpd enthalten.

Derweil bemühen sich die USA, die Europäische Union und Großbritannien darum, die Ölsanktionen gegen Russland, die bislang fast vollständig gescheitert sind, doch noch verschärft umzusetzen. So sollen die Regierungen Liberias, der Marshall-Inselgruppe und Panamas zu einer verstärkten Aufsicht über die in den Ländern registrierten Tanker benötigt werden. In den drei Ländern sind zahlreiche unter Billigflagge operierende Tank- und Frachtschiffe registriert. Es wird vermutet, dass auch Schiffe der sogenannten russischen "Geisterflotte", mit der die Sanktionen umgangen werden, in den drei Ländern registriert sind. So behauptet Lloyd's List Intelligence, dass rund 40% der insgesamt auf 535 Schiffe geschätzten "Geisterflotte" auf den Marschallinseln registriert seien.

In London hat der Kupferpreis um 1,5% auf 8.484 Dollar je Tonne nachgegeben. Zeitweilig fiel die Notierung sogar auf 8.640 Dollar, damit auf den niedrigsten Stand seit vier Monaten. Händler sprachen von einer Korrektur wegen der schwachen Konjunkturaussichten.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.