Brent-Ölpreis steigt kräftig an
Rohstoffe
Brent-Ölpreis steigt kräftig an
Lagerbestände am US-Knotenpunkt Cushing gehen stark zurück
ku Frankfurt
Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude ist am Mittwoch deutlich gestiegen. Er legte um 2,6% auf 96,41 Dollar je Barrel zu. Noch vor wenigen Tagen war er bis auf fast 92 Dollar zurückgefallen. Er befindet sich damit auf dem höchsten Stand seit zehn Monaten. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate verteuerte sich sich sogar um 3,4% auf 93,46 Dollar.
Händler sagten, Marktteilnehmer machten sich Sorgen wegen der zunehmenden Verknappung des Energieträgers aufgrund der Produktionskürzungen Saudi-Arabiens und Russlands. Gleichzeitig gehen viele Ökonomen derzeit davon aus, dass der amerikanischen Volkswirtschaft die sanfte Landung gelingt und dass damit ein kräftiger Rückgang der Ölnachfrage ausbleibt. Darüber hinaus gibt es einen weiteren Faktor, der insbesondere in den USA derzeit für Unsicherheit sorgt. Am wichtigen Pipeline-Knotenpunkt Cushing im amerikanischen Bundesstaat Oklahoma sind die in den dortigen Tanks eingelagerten Ölmengen unter das Niveau gefallen, das einordnungsgemäßes Funktionieren erlaubt, zumal Cushing auch der Punkt der Erfüllung für Ölterminkontrakte in den USA ist. Analysten führen die Knappheit in Cushing auch auf die Lage auf dem Weltmarkt zurück, der durch die Produktionskürzungen der beiden Opec-plus-Schwergewichte geprägt ist. Derweil hat der Präsident der amerikanischen Notenbankfiliale von Minneapolis, Neel Kashkari, am Dienstag gesagt, eine sanfte Landung der amerikanischen Volkswirtschaft wahrscheinlich. Derweil ist der Preis des wichtigsten Industriemetalls Kupfer an der London Metal Exchange auf den niedrigsten Stand seit vier Monaten gefallen. Die Notierung fiel bis auf 8.071 Dollar je Tonne. Später wurde das Metall mit 8.074 Dollar um 0,2% niedriger gehandelt als am Vortag. Händlern zufolge belastet derzeit die schwierige Situation am chinesischen Immobilienmarkt. Zuletzt hat die Nachricht für Unsicherheit gesorgt, dass der Chairman des angeschlagenen chinesischen Immobilienriesen Evergrande nun unter Polizeiüberwachung stehe. Zudem ist nach den jetzt veröffentlichten Zahlen die Ertragslage in der chinesischen Industrie in den ersten acht Monaten des Jahres deutlich zurückgegangen. Ferner hieß es, dass der starke Dollar derzeit die Preise der Industriemetalle belastet. Der Greenback ist gegenüber den Währungen der wichtigsten Handelspartner auf den höchsten Stand seit zehn Monaten geklettert. Die Rendite zehnjähriger amerikanischer Bundesanleihen befindet sich in unmittelbarer Nähe ihres 16-Jahreshochs, was die US-Devise stützt.