ROHSTOFFE

Brent-Ölpreis erholt sich leicht

Saudi-Arabien warnt vor Überversorgung

Brent-Ölpreis erholt sich leicht

ku Frankfurt – Der Brent-Ölpreis hat sich am Donnerstag nach den starken Rückgängen der Vortage zumindest wieder leicht erholt. Die Notierung legte um 0,3 % auf 76,40 Dollar je Barrel zu. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich um 0,4 % auf 67,06 Dollar.Nach Ansicht von Händlern machen sich viele Marktteilnehmer Sorgen über die internationale Konjunktur, die Auswirkungen des Handelskriegs sowie den Italien-Streit innerhalb der EU. Zudem wirke sich auch am Ölmarkt die allgemeine Risikoaversion der Anleger aus. Insofern sei noch nicht mit einer deutlichen Erholung des Ölpreises zu rechnen.Zudem sagte der saudi-arabische Opec-Gouverneur Adeed al-Aama der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag: “Wir haben den Eindruck, dass der Markt im vierten Quartal überversorgt sein könnte, was die in den vergangenen Wochen steigenden Lagerbestände dokumentieren.” Man werde daher Sorge tragen, dass es nicht zu einer Überkompensation am Markt fehlender Mengen und damit zu einem weiteren Aufbau der Lagerbestände komme, betonte er. Al-Aama leitet derzeit das Komitee von Mitgliedern des Kartells Opec und befreundeten Staaten wie Russland, das über die Einhaltung der vereinbarten Förderbeschränkungen und die Fundamentaldaten des Marktes wacht.Dieses Komitee teilte nach einer Sitzung am Donnerstag mit, unter Beachtung der steigenden Lagerbestände und der konjunkturellen Unwägbarkeiten sei möglicherweise ein Kurswechsel erforderlich. Sollte es zu einer Drosselung der Förderung durch die Opec und die befreundeten Staaten kommen, würde das allerdings wieder den Konflikt mit den USA aufleben lassen. US-Präsident Donald Trump hatte die Opec mehrfach deutlich zu Produktionssteigerungen aufgefordert. Nach Angaben der Opec werden die vereinbarten Förderkürzungen derzeit mit einer Quote von 111 % übererfüllt.Der Kupferpreis hat sich am Donnerstag wieder von dem zuvor markierten Zweiwochentief erholt. Die Notierung fiel zunächst auf 6 113,50 Dollar je Tonne, damit auf den niedrigsten Stand seit dem 11. Oktober. Später erholte sich der Kupferpreis wieder auf 6 195 Dollar. Dazu trug vor allem bei, dass die Bestände an dem Metall in den Lagerhäusern in der London Metal Exchange mit 72 625 Tonnen auf dem niedrigsten Stand seit Dezember 2005 gefallen sind. Nach Ansicht von Händlern spricht dies eigentlich für eine Preissteigerung. Allerdings sei auch der Kupfermarkt von der an praktisch allen Kapitalmärkten zu spürenden Risikoaversion betroffen. Zudem hätten sich die konjunkturellen Aussichten für China verschlechtert.