ROHSTOFFE

Brent-Ölpreis fällt unter 47 Dollar je Barrel

Marktteilnehmer halten saudisch-russische Kooperation für wenig substanziell

Brent-Ölpreis fällt unter 47 Dollar je Barrel

ku Frankfurt – Der Preis der wichtigsten Ölsorte Brent Crude ist am Dienstag kräftig gefallen. Die Notierung sank unter die Marke von 47 Dollar je Barrel. Ihr Tagestief markierte sie bei 46,29 Dollar. Am Abend wurde das Barrel für 46,87 Dollar gehandelt, ein Minus von 1,6 % gegenüber dem Stand vom Vortag.Damit hat der Ölpreis die Kursgewinne nach der Ankündigung einer Kooperation von Saudi-Arabien und Russland zur Stabilisierung des Marktes praktisch wieder vollständig abgegeben. Die beiden Länder hatten eine entsprechende Initiative am Montag im Rahmen des G 20-Treffens in China bekannt gegeben. Bei den Marktteilnehmern hat sich damit die Überzeugung durchgesetzt, dass die Ankündigung der Kooperation wenig Konkretes enthält, das geeignet wäre, kurzfristig den Ölpreis zu stützen. Die beiden Länder hätten sich lediglich für die Gespräche von großen Ölproduzenten innerhalb und außerhalb des Kartells Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) am 26. und 27. September in Algier positioniert. Kritisch wird auf diesem Treffen aber weniger die Position Saudi-Arabiens oder Russlands sein, sondern vielmehr diejenige des Iran. Der drittgrößte Ölförderer innerhalb der Opec hatte im April dafür gesorgt, dass ähnliche Verhandlungen, die auf eine Deckelung der Produktion zielten, scheiterten.Aktuell laufen hinter den Kulissen intensive Verhandlungen, um ein ähnliches Desaster bei den neuen Gesprächen zu vermeiden. So hat am Dienstag der Opec-Generalsekretär Mohammed Barkindo den iranischen Ölminister Bijan Zanganeh in Teheran zu Gesprächen getroffen. Dabei betonte Zanganeh im staatlichen iranischen Fernsehen, sein Land unterstütze einen Ölpreis von 50 bis 60 Dollar je Barrel sowie sämtliche Maßnahmen, den Markt zu stabilisieren. “Der Iran will einen stabilen Markt”, sagte er in einem Interview. Der Iran hat allerdings bislang stets als Vorbedingung genannt, dass seine Ölförderung das Niveau von vor der Verhängung der Sanktionen im Atomstreit erreichen müsse. Erst danach will sich Teheran Maßnahmen zur Preisstützung anschließen. Bereits am Montag hatte der russische Energieminister Alexander Nowak darauf hingewiesen, dass einer der Streitpunkte innerhalb der Opec die Frage sei, ob der Iran ein derartiges Niveau schon erreicht hat. Während Agenturen von einer Ölproduktion des Iran von rund 3,6 Mill. Barrel pro Tag (bpd) sprechen, gibt das Land selbst 3,8 Mill. bpd an und betont, binnen weniger Monate ließen sich 4 Mill. bpd erreichen.Der Goldpreis ist am Dienstag um 0,9 % auf 1 338,28 Dollar je Feinunze gestiegen. Am Markt hieß es, immer weniger Akteure glaubten an eine Zinserhöhung der amerikanischen Notenbank Federal Reserve noch in diesem Monat.