Brent-Ölpreis steht weiter unter Druck
ku Frankfurt – Der Preis der wichtigsten Nordsee-Ölsorte Brent Crude ist am Montag wieder deutlich unter Druck geraten. Die Notierung gab um 3 % auf 42,21 Dollar je Barrel nach. Zeitweise sank sie bis auf 42,04 Dollar. Händler sagten, die Marktteilnehmer machten sich weiterhin enorme Sorgen wegen des anhaltend hohen Überangebots auf dem globalen Ölmarkt, das auch zu weiter steigenden Lagerbeständen führe.Am Markt wurde auf einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters verwiesen, in dem es heißt, dass das Kartell Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) im Juli so viel produziert habe wie noch niemals zuvor. Nach den Schätzungen der Agentur hat die Organisation im Juli 33,41 Mill. Barrel pro Tag (bpd) gefördert, verglichen mit 33,31 Mill. (bpd) im Juni.Am Montag teilte die irakische Regierung mit, dass die Ölexporte über die Häfen im Süden des Landes im Juli auf 3,2 Mill. bpd gesteigert worden seien, verglichen mit 3,18 Mill. bpd im Juni. Regierungsvertreter und Analysten zeigten sich zuversichtlich, dass die Ölexporte des Irak im laufenden Jahr noch weiter steigen werden. Allerdings heißt es, dass der Anstieg der Ausfuhren wohl unter dem Wachstum des Vorjahres von 500 000 bpd liegen werde.Innerhalb der Opec ist jedoch aktuell der Iran das Land mit den höchsten Wachstumsraten von Produktion und Exporten. Der iranische Ölminister Bijan Zanganeh räumte zwar bei einem Auftritt im iranischen Fernsehen ein, dass der Markt momentan überversorgt sei. Er zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass es zu einem neuen Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage kommen werde. Der Iran, der für den weiteren Ausbau der Ölinfrastruktur rund 200 Mrd. Dollar investieren muss, hat jetzt die Bedingungen für ausländische Investoren gelockert. Damit sollen diese Investitionen lukrativer werden. Allerdings dürfte Zanganeh auf Widerstand bei Hardlinern innerhalb der iranischen Führung treffen, da insbesondere die Revolutionsgarden bislang an den Ölexporten sehr gut mitverdient haben.