ROHSTOFFE

Brent-Ölpreis zeigt sich anhaltend schwach

Sich abzeichnende Einigung auf verlängerte Opec-Kürzungen spielt am Markt eine untergeordnete Rolle

Brent-Ölpreis zeigt sich anhaltend schwach

ku Frankfurt – Nach dem kräftigen Preisrückgang in der vergangenen Woche hat sich die Talfahrt des Ölpreises am Montag fortgesetzt. Die Nordseesorte Brent Crude verbilligte sich um 0,4 % auf 51,78 Dollar je Barrel. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate gab um 0,5 % auf 49,38 Dollar nach.Marktteilnehmer machen sich derzeit große Sorgen, dass der rasante Anstieg der Schieferölproduktion in den USA die Anstrengungen der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) zunichtemacht, durch umfangreiche Förderkürzungen den Markt wieder ins Gleichgewicht zu bekommen. In der vergangenen Woche hatte Daten zu den Lagerbeständen in den USA, die im Wochenvergleich kaum zurückgegangen sind, für Verstimmung gesorgt.Der amerikanische Ölbohrdienstleister Baker Hughes teile mit, dass in der Woche zum 21. April die Zahl der aktiven Ölbohrplattformen in den USA in der 14. Woche in Folge gestiegen ist. Mit aktuell 688 Förderplattformen ist die Zahl auf den höchsten Stand seit April 2015 geklettert. Vor einem Jahr gab es in den USA lediglich 343 aktive Förderinstallationen.In diesem Umfeld vermochten auch aus Produzentensicht positive Nachrichten von der Opec nicht für eine freundlichere Stimmung am Ölmarkt zu sorgen. Am Montag wurde bekannt, dass ein sogenanntes technisches Komitee der Opec und anderer Ölproduzentenländer sich dafür ausgesprochen hat, die Mitte des Jahres auslaufenden Förderkürzungen für sechs Monate zu verlängern. Damit haben die Anstrengungen großer Förderländer wie Saudi-Arabien, eine Verlängerung herbeizuführen, eine weitere Hürde genommen. Zudem wurde bekannt, dass die Erfüllung der vereinbarten Quoten durch die Opec und die anderen beteiligten Staaten im März einen sehr hohen Wert von 98 % erreicht haben soll.Ferner meldete die Nachrichtenagentur Reuters unter Verweis auf Personen, die Zugang zu Tankerbuchungen haben, dass die Exporte des Iran im Mai höchstwahrscheinlich auf den niedrigsten Stand seit 14 Monaten fallen. Dies wird als ein Hinweis darauf gewertet, dass das Land nach dem Ende der Abverkäufe eingelagerter Ölmengen Probleme hat, die Produktion des Energieträgers wie erwünscht rasch hochzufahren. Allerdings soll es auch einen Rückgang der Nachfrage nach iranischem Öl geben, so dass das Land im Mai höchstwahrscheinlich wieder rund 3 Mill. Barrel einlagern muss.Der Preis der Kaffeesorte Robusta ist am Montag auf den niedrigsten Stand seit sieben Monaten von 1 943 Dollar je Tonne gefallen. Am Freitag hatte es bei der Kaffeesorte den größten Preisverfall binnen eines einzigen Handelstages seit sechs Jahren gegeben. Am Markt hieß es, es würden sich nun die Finanzinvestoren wie Hedgefonds aus dem Markt zurückziehen, da sie die Hoffnung auf eine Erholung des Kaffeepreises aufgegeben hätten.