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Brexit-Angst belastet das Pfund

Türkische Notenbank stützt mit leichter Straffung der Geldpolitik die Lira

Brexit-Angst belastet das Pfund

sts Frankfurt – Die Angst vor den wirtschaftlichen Folgen eines ungeregelten britischen EU-Austritts hat zum Wochenauftakt erneut das Pfund belastet. Es fiel um 0,3 % auf 1,2676 Dollar, der Euro legte um 0,2 % auf 88,29 Pence zu.Als Auslöser des schwächeren Pfund wurden der Ausgang der Europawahl und die Rücktrittsankündigung von Premierministerin Theresa May vom Freitag gewertet. Allerdings wurden wegen eines Feiertages im Vereinigten Königreich am wichtigsten europäischen Handelsplatz London am Montag kaum Währungsgeschäfte getätigt. Eine richtige Markteinschätzung zur Wahl wird sich deshalb wohl erst am heutigen Dienstag bilden. Allerdings betonten Analysten, dass die Wahrscheinlichkeit für einen harten Brexit deutlich gestiegen sei. Nach dem großen Erfolg der Brexit-Partei wird erwartet, dass die Konservativen eine härtere Position gegenüber der EU einnehmen werden und bereit sind, wirtschaftliche Nachteile bei einem harten Brexit hinzunehmen.Neben dem Pfund steht derzeit im Fokus des Währungsmarktes die türkische Lira. Am Mittwoch profitierte sie von verschärften Anforderungen der türkischen Zentralbank an Geldanlagen in Fremdwährungen. Im Gegenzug verbilligte sich der Euro am Montag um 0,4 % auf 6,7874 Lira. Indem die Notenbank dem Geldmarkt de facto Liquidität entzieht, straff sie die Geldpolitik, ohne dass sie zu einer Zinserhöhung greifen muss. Gegen diesen Schritt gibt es politischen Widerstand.