Brexit-Angst lastet wieder auf dem Pfund
sts Frankfurt – Mit der wachsenden Nervosität an den Finanzmärkten kehrt auch das Thema Brexit in den Währungshandel zurück. Angesichts wachsender Ängste vor einem ungeregelten britischen EU-Austritt gerät das Pfund wieder unter Druck. Es setzte am Mittwoch seine Abwertung fort und verbilligte sich um 0,3 % auf 1,2867 Dollar. Der Euro wurde 0,3 % fester mit 87,09 Pence gehandelt.Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge gehen Investoren zunehmend Wetten auf einen fallenden Pfundkurs ein.Die britische Politik findet nach wie vor keinen Ausweg aus der verfahrenen Brexit-Lage, auch wenn Premierministerin Theresa May Anfang Juni erneut über den mehrfach im Parlament gescheiterten Austrittsvertrag abstimmen lassen will. Hohe Zustimmungswerte für eine rechtspopulistische Brexit-Partei verstärken zudem die Angst, dass die Briten der EU ohne Übergangsregelung den Rücken kehren. In diesem Fall würde es voraussichtlich zu schweren wirtschaftlichen Verwerfungen im eng mit der EU verflochtenen Vereinigten Königreich kommen. Insbesondere könnte der Zufluss von ausländischem Kapital, darunter viel Geld aus dem deutschen Leistungsbilanzüberschuss, sich abschwächen oder zum Erliegen kommen. Da das Vereinigte Königreich wegen seines hohen Leistungsbilanzdefizits auf diese Zuflüsse angewiesen ist, würde ein Abriss eine tiefe Rezession auslösen, was voraussichtlich zu Zinssenkungen führen würde. Auf diese Perspektive reagiert das Pfund mit Kursverlusten.