Brexit-Spekulationen treiben Pfund an
sts Frankfurt – In einem insgesamt impulsarmen Handel an den Kapitalmärkten haben am Mittwoch kräftige Bewegungen beim Pfund-Kurs herausgestochen. Spekulationen auf eine Verschiebung des EU-Austritts oder zumindest das Vermeiden eines harten Brexit ließen das Pfund auf 1,3080 Dollar und damit den höchsten Stand seit November steigen.Wenig Bewegung gab es dagegen an den europäischen Aktienmärkten. Der Euro Stoxx 50 als Leitindex der Eurozone schloss unverändert mit 3 111 Punkten, der Dax gab 0,2 % auf 11 071 Stellen nach.Die Brexit-Spekulationen wurden befeuert von Aussagen der oppositionellen Arbeitspartei, sie könnte einer Vereinbarung zustimmen, welche einen harten Brexit verhindert. Die regierenden Konservativen sind in dieser Frage tief zerstritten. Unterdessen forderte der EU-Brexit-Chefunterhändler Michel Barnier vom britischen Parlament nach der Ablehnung des Vertrags über den Ausstieg aus der EU nun eine klare Positionierung. Nur gegen einen Brexit ohne Vertrag zu sein, verhindere dieses No-Deal-Szenario nicht, sagt er in Brüssel. Nun sei eine Mehrheit für eine andere Lösung nötig, um den Chaos-Brexit zu verhindern. Marktakteure halten die jüngste Pfund-Aufwertung für fragil und warnen vor einem Rückschlagpotenzial.Zur Zurückhaltung der Akteure am Aktienmarkt trug auch bei, dass zahlreiche Themen nach wie vor ungelöst im Raum stehen. Dies gilt neben dem Brexit insbesondere für den Handelsstreit zwischen den USA und China. Zudem mochten sich Anleger vor dem heutigen Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank auch nicht positionieren. Sie werden heute darauf achten, ob EZB-Präsident Mario Draghi während seiner Pressekonferenz die Konjunkturaussichten beurteilt. Der Markt ist diesbezüglich eher neutral positioniert, so dass es zu Überraschungen kommen kann. Der Euro handelte 0,2 % höher bei 1,1390 Dollar.—– Berichte Seiten 5, 13 und 14