ANLEIHEN

Bund bringt langlaufenden Linker

Auktion endet mit Unterdeckung - Österreich stockt zwei Anleihen auf

Bund bringt langlaufenden Linker

kjo Frankfurt – An Europas Primärmarkt geht es in diesen Tagen ausgesprochen lebhaft zu. Im Bereich der Staaten trat gestern einmal mehr der Bund auf, und zwar mit einer inflationsgeschützten Anleihe (Linker). Zugreifen konnten die Anleger bei einem langlaufenden Linker. Die Deutsche Finanzagentur bot die Fälligkeit 2030 an. Das Interesse der Anleger war in dem gegenwärtigen Marktumfeld, das von wieder stärker fallenden Bundrenditen und höherer Unsicherheit geprägt ist, nicht extrem hoch, so dass der Bund einmal mehr mit einer Auktion mit Unterdeckung konfrontiert wurde. Allerdings war der Fehlbetrag vergleichsweise überschaubar. 154 Mill. Euro betrug er.Denn die Finanzagentur stockte den Linker um 1 Mrd. Euro auf nunmehr 8 Mrd. Euro auf. Von den Banken aus der Bietergruppe Bundesemissionen – dies sind die in- und ausländischen Banken, mit denen der Bund sein Primärmarktgeschäft abwickelt – kamen aber nur Gebote über 846 Mill. Euro. Davon entfielen 473 Mill. Euro auf Kursgebote und 373 Mill. Euro auf Gebote ohne Kursangabe. An der Auktion beteiligten sich 20 Banken der aktuell 36 Mitglieder zählenden Bietergruppe. Sie gaben insgesamt 50 Gebote ab. Höhere MarktpflegequoteIn die Zuteilung gingen Papiere im Umfang von 716 Mill. Euro ab einem Kurs von 118,25 %. Bei 118,39 % lag der gewogene Durchschnittskurs. Die Anleger bekamen das Papier zu einer durchschnittlichen Rendite von – 0,75 %. Die Überdeckung errechnete sich mit 1,2. Titel für 284 Mill. Euro kamen somit in die sogenannte Marktpflegequote. Das war in diesem Fall etwas mehr als sonst. Denn regelmäßig nimmt die Finanzagentur bei allen Auktionen – also auch solchen ohne Unterdeckung – im Schnitt um die 20 % des jeweiligen Emissionsbetrages in diese Marktpflegequote, mit der sie später am Sekundärmarkt agiert.Österreich stockte zwei Bonds auf. Einen zehnjährigen Bond über 550 Mill. Euro bekamen die Anleger zu einer Rendite von 0,525 % nach 0,44 % bei der Auktion Anfang April. Einen bis 2034 laufenden Titel über 450 Mill. Euro bekamen die Investoren zu einer Rendite von 0,964 % nach 1,506 % bei der vorigen Versteigerung, die aber schon Mitte Januar dieses Jahres stattfand.