ANLEIHEN

Bund-Geldmarktsätze erneut negativ

Spaniens Anleiherenditen steigen - Babcock bringt achtjährigen Bond

Bund-Geldmarktsätze erneut negativ

kjo Frankfurt – Die Anleger bezahlen dem Bund weiterhin eine Parkgebühr für ihr Geld. Denn die Geldmarktsätze des Bundes waren gestern abermals im negativen Bereich. Versteigert wurden zwölfmonatige Papiere, von denen die Deutsche Finanzagentur, die das Liquiditäts- und Schuldenmanagement des deutschen Staates regelt, ein Volumen von 2 Mrd. Euro im Angebot hatte. Die Banken aus der Bietergruppe Bundesemissionen – dies sind die in- und ausländischen Häuser, mit denen der Bund sein Emissionsgeschäft abwickelt, – griffen beherzt zu, wie am Bietungsvolumen von 3,45 Mrd. Euro abzulesen war. Davon entfielen 2,23 Mrd. Euro auf Kursgebote und 1,22 Mrd. Euro auf Gebote ohne Kursangabe. In die Zuteilung gingen Papiere über 1,97 Mrd. Euro ab einem Kurs von 100,0733 %. Der gewogene Durchschnittskurs lag bei 100,07894 %. Da der Kurs über 100 % war, bekamen die Anleger den Titel zu einem negativen Satz, und zwar zu durchschnittlich – 0,078 %. Bei der vorigen Versteigerung dieser Laufzeit war die durchschnittliche Rendite ebenfalls negativ, lag aber noch nicht so tief im negativen Bereich. Bei der Versteigerung Ende August wurde ein Satz von – 0,0306 % gesehen. Die Überzeichnung wurde gestern mit 1,8 ermittelt. Papiere für 30 Mill. Euro gingen in die sogenannte Marktpflegequote. Hierbei handelt es sich um den Eigenbestand des Bundes. Die Platzierung der Titel am Sekundärmarkt erfolgt aber durch die Finanzagentur.Im Corporate-Segment trat die Babcock International Group auf. Sie ging mit einem achtjährigen Bond an den Start, für den vorab bereits ein Maximalvolumen von 550 Mill. Euro angekündigt wurde. Erste preisliche Überlegungen für den Titel gingen in die Richtung von 100 bis 105 Basispunkten (BP). Ausgerufen wurde später dann aber schon eine Spread-Vorgabe von “im Bereich von 95 BP”. Die Anleger bekamen den Titel dann zum Spread von 93 BP. Der Kupon liegt bei 1,75 %. Die Orderbücher sollen beim Stand von rund 1,6 Mrd. Euro geschlossen worden sein. Die Häuser Barclays, J. P. Morgan und Royal Bank of Scotland waren die Leads.Bei den Staatsanleihen Spaniens kam es im Verlauf des Handels zu Renditesteigerungen. Diese begründeten Marktteilnehmer mit der Nachricht, dass die spanische Regierung im Streit über das geplante Unabhängigkeitsreferendum der Katalanen nun das oberste Gericht des Landes eingeschaltet hat. Die Regierung forderte das Verfassungsgericht auf, die für den 9. November dieses Jahres geplante Volksabstimmung für illegal zu erklären. Die Rendite der zehnjährigen spanischen Staatsanleihe kletterte von 2,19 % am Freitag im Verlauf des Handels bis auf 2,28 %. Abends lag die Rendite dann bei 2,23 %.