ANLEIHEN

Bund halbiert Kupon der Zehnjahresanleihe

Ansturm auf langlaufende Bonds aus Portugal

Bund halbiert Kupon der Zehnjahresanleihe

kjo Frankfurt – Mit Spannung werden die Bondanleger heute auf die Versteigerung der neuen zehnjährigen Bundesanleihe blicken. Von Interesse ist dabei die Nachfrage: Wird diese ausreichend hoch sein, d.h. das geplante Emissionsvolumen übertreffen, oder stellt sich abermals die Situation einer Unterdeckung ein, weil sich die Investoren aufgrund der niedrigen Rendite zurückhalten?Der Bund hat zusammen mit seinem Schuldenmanager gestern schon ein klares Signal an die Märkte gesendet. Denn der Kupon des Benchmarkpapiers der Eurozone wurde an die aktuelle Marktentwicklung komplett angepasst. Das bedeutet: Er wurde von 1 % auf 0,5 % gesenkt. Die Anpassungen erfolgen normalerweise in Schritten von 0,25 Prozentpunkten. Eine Anpassung im Umfang von zwei Schritten gilt als kräftig, was manchen Marktteilnehmer auch überrascht hat. Diese starke Anpassung könnte Investoren auch dazu bewegen, sich bei der Auktion eher defensiv zu verhalten. Gestern Abend lag die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe bei 0,477 % nach 0,481 % am Vortag. Das Tagestief lag bei 0,456 %.Für einen Hingucker bei den staatlichen Emittenten sorgte aber nicht nur der Bund, sondern auch Portugal. Das Land brachte zwei Anleihen mit Laufzeiten von zehn und 30 Jahren, auf die es einen wahren Investorenansturm gab. Bei dem zehnjährigen Bond war von einem Ordervolumen von knapp 8 Mrd. Euro die Rede, bei dem 30-jährigen Titel von knapp 5,5 Mrd. Euro (vor endgültigem Orderabgleich). Das zehnjährige Papier (3,5 Mrd. Euro) ging zum Spread von 212 Basispunkten (BP) an die Anleger, der 30-jährige Bond (2 Mrd. Euro) zu 282 BP. Bei beiden Anleihen lagen die Spreads am engen Rand der zurückgenommenen Vermarktungsniveaus. Die Niederlande versteigerten den im April 2018 fälligen Bond über 2,85 Mrd. Euro. Er ging zu einer Rendite von minus 0,034 % an die Investoren.—– Wertberichtigt Seite 8