Bund liefert Preissignale für Dänemark
kjo Frankfurt
Dänemark will so wie der Bund in den Markt der Green Bonds einsteigen, prüft aber einen eigenen, sehr innovativen Ansatz. Die Dänen haben das Konzept des Proof of Green entwickelt. Damit werden sie ein eigenständiges Wertpapier an den Markt bringen, das den Anspruch für die Investoren verbrieft, dass die mit einer Staatsanleihe aufgenommenen Gelder grün angelegt werden. Das bedeutet, dass die Anleiheerlöse für Klima- und Umweltprojekte eingesetzt werden. In der Konsequenz heißt das, dass das neue am Kapitalmarkt gehandelte Produkt zeigt, was der Wert von grün sein wird bzw. was Investoren zu zahlen bereit sind, wenn ihnen das Versprechen gegeben wird, dass die Gelder aus der Anleihe in Klima- bzw. Umweltprojekten zum Einsatz kommen. Für die Kapitalmärkte würde ein solches Produkt eine erhebliche Weiterentwicklung bedeuten.
Man stehe in einem guten, beiderseitigen Austausch, ist aus dem Umfeld der Verantwortlichen zu vernehmen. In der Entwicklungsphase des Konzepts haben man mit den Kolleginnen und Kollegen aus Dänemark gesprochen, und beide Seiten hätten dabei wertvolle Impulse bekommen. Dänemark prüft schon seit Längerem, das grüne Marktsegment zu betreten. In dem vorigen Austausch der Verantwortlichen beider Länder sei zudem zum Ausdruck gekommen, dass das Zwillingskonzept des Bundes – also zeitgleich herkömmliche und eine ausstattungsgleiche grüne Bundesanleihe zu begeben – sehr gut angekommen sei und auch bei den Dänen in die dortige Entscheidungsfindung einbezogen worden sei.
Das Ziel sei es aber nicht gewesen, speziell dieses Konzept anderen Emittenten anzudienen, sondern andere Emittenten und Investoren für das Marktsegment generell zu interessieren und zu begeistern. Und genau das scheine zu gelingen, heißt es aus dem Umfeld der Verantwortlichen. Man erhalte sehr positives Feedback und positive Signale, auch von anderen staatlichen Emittenten aus Europa, heißt es weiter.
Entscheidend für den Green-Bond-Markt ist auch die in der Umsetzung befindliche EU-Taxonomie. Die vorliegende EU-Taxonomie sei durchdacht, umfangreich und gleichzeitig sehr ambitioniert, heißt es aus dem Umfeld der Deutschen Finanzagentur. Die Konsultationsphase läuft derzeit.
Die von der ICMA (International Capital Market Association) entwickelten Green Bond Principles seien von Marktteilnehmern in vielen Jahren weiterentwickelt worden. Ziel der EU sollte es sein, einen anwendbaren Standard zur Verfügung zu stellen, der den Markt für nachhaltige Investitionen weiter beflügelt, Investoren und Emittenten unterstützt und letztlich dann auch der Umwelt nützt.