Bund punktet mit neuem Green Bond
kjo Frankfurt – Angesichts der Unsicherheiten, die gestern mit Blick auf den Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen bestanden haben, sind die Emittenten an den Anleiheprimärmärkten der Eurozone auf breiter Front in die Defensive gegangen. Weder bei Banken, Unternehmen oder im SSA-Bereich (supranationale Emittenten, Gebietskörperschaften und Agencies) war neues Bond-Material zu registrieren. Auch die Staaten glänzten mit Abwesenheit. Nur ein einziger Emittent lässt sich offenkundig durch nichts von seinem Emissionsfahrplan abbringen – auch nicht durch eine US-Präsidentenwahl: Der Bund, der Benchmark-Emittent der Eurozone. Er zog sogar ein Debüt mit einer grünen Bond-Laufzeit durch und feierte dabei einen enormen Erfolg. Denn beim Bund griffen die Anleger sogar gestern beherzt zu. Der Auftritt war laut Marktteilnehmern ein weiterer Beweis für das ausgesprochen gute Standing, das der Bund bei internationalen Anleiheinvestoren hat.Die Deutsche Finanzagentur, die für die Emissionsaktivitäten des Bundes verantwortlich zeichnet, ging nun einem fünfjährigen grünen Bundeswertpapier an den Start, nach der zehnjährigen Debüt-Emission im September dieses Jahres. Von der grünen Bundesobligation hatte Tammo Diemer, Co-Geschäftsführer der Finanzagentur, ein Volumen von 5 Mrd. Euro im Angebot. Er bekam hierfür von den Banken aus der Bietergruppe Bundesemissionen – dies sind die Banken, mit denen Diemer die Primärmarktgeschäfte des Bundes durchführt,- Bietungen im Umfang von 5,961 Mrd. Euro, wovon 1,6 Mrd. Euro auf Kursgebote und 4,361 Mrd. Euro auf Gebote ohne Kursangabe entfielen. An der ersten Auktion eines grünen fünfjährigen Bundeswertpapiers beteiligten sich 26 der 36 Mitglieder zählenden Bietergruppe. Sie gaben 42 Gebote ab.In die Zuteilung gingen Titel über 4,62075 Mrd. Euro ab einem Kurs von 104,26 %. Der gewogene Durchschnittskurs lag bei 104,27 %. Die Anleger bekamen das Papier zur durchschnittlichen Rendite von -0,85 %. Das waren 1,5 Basispunkte unter der Rendite der herkömmlichen Bundesobligation. Titel für 379,25 Mill. Euro gingen in die Marktpflegequote für die Sekundärmarktaktivitäten.Die herkömmliche Bundesobligation (Fälligkeit ebenfalls Oktober 2025) wurde zeitgleich um 5 auf 23 Mrd. Euro aufgestockt. Das Papier ging sofort in den Eigenbestand des Bundes.