Bund-Rendite bis sieben Jahre negativ

Dax markiert erneut Rekordhoch - US-Zinsspekulationen treiben Dollar

Bund-Rendite bis sieben Jahre negativ

sts Frankfurt – Die Märkte bereiten sich auf die in Kürze startenden Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank vor. Die Folge sind steigende Kurse bei Euro-Staatsanleihen von Finnland bis Portugal, was zugleich zu fallenden Renditen führt.Auffällig ist der Rückgang bei Bundesanleihen, die inzwischen bis zu einer Laufzeit von sieben Jahren mit einer negativen Rendite notieren. Für die als Benchmark geltenden Zehn-Jahres-Papiere fiel am Donnerstag die Sekundärmarkt-Rendite erstmals unter 0,3 %. Der Bund-Future, der die zehnjährigen Bundesanleihen abbildet, erreichte zum ersten Mal die Schwelle von 160 %.Ähnlich war das Bild an den europäischen Peripheriemärkten. So sank die Rendite der zehnjährigen irischen Staatsanleihe unter 0,90 %. Spanien nutzte die Gelegenheit und begab per Syndikat eine Anleihe mit fünfzehnjähriger Laufzeit. Der iberische Staat konnte sich vor Nachfrage nicht retten und sah sich angesichts einer Orderflut von mehr als 20 Mrd. Euro genötigt, das Volumen von ursprünglich geplanten 5 Mrd. auf 7 Mrd. Euro hochzuschrauben. Der Kupon betrug 1,95 %.Zugleich setzten die europäischen Aktienmärkte ihre Rally fort, wozu neben der lockeren Geldpolitik nach Ansicht von Marktteilnehmern der Anlagenotstand wesentlich beiträgt. Der Dax erreichte bei 11 330,63 Punkten ein neues Rekordhoch. Gegenüber Mittwoch schloss er 1 % höher bei 11 327 Zählern. Der Euro Stoxx 50 verzeichnete einen Anstieg von 0,9 % auf 3 575 Punkte, während der MDax sich immer mehr der 20 000er Marke annäherte.Am Devisenmarkt reagierte der Euro mit einem Schwächeanfall auf wieder aufkommende US-Zinserhöhungsspekulationen und fiel auf 1,1198 Dollar zurück. Auslöser waren der stärkste Anstieg der US-Stundenlöhne seit Dezember 2008 sowie Aussagen eines führenden Fed-Vertreters, der eine Leitzinsanhebung für Sommer in Aussicht stellte.—– Berichte Seiten 6, 17 und 18