Bund-Rendite fällt nach der neuerlichen Zinsanhebung
Anleihen
Bund-Rendite fällt nach der neuerlichen Zinsanhebung
Volkswirte gehen von letzter Anhebung im Zyklus aus
wrü Frankfurt
Am Donnerstag ist es am Anleihemarkt zunächst vor Bekanntgabe der EZB-Entscheidung ruhig geblieben und die Kurse veränderten sich allenfalls marginal. Doch dann ging die Post ab. Als die zehnte Zinserhöhung in Folge vermeldet wurde, sprang der richtungsweisende Bund-Future sofort deutlich nach oben und zog bis auf 131,50% an. Am frühen Abend notierte der Bund-Future dann bei 131,13% und damit 0,5% über dem Stand des Vortages. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen ermäßigte sich auf 2,59% von 2,65% am Vortag. Insofern stuft der Markt die EZB als glaubwürdig ein, die Inflation mit Nachdruck zu bekämpfen.
Viele Volkswirte sind nun der Ansicht, dass dies die letzte Anhebung im aktuellen Zinszyklus ist, was die positive Reaktion des Rentenmarkts erklärt. "Mit der heutigen Zinserhöhung um weitere 0,25 Prozentpunkte dürfte der Zinserhöhungszyklus abgeschlossen sein", sagt Martin Moryson, Chefvolkswirt Europa bei der DWS. "Wir gehen davon aus, dass die Europäische Zentralbank (EZB) von jetzt ab die Füße stillhält, bis sie im Sommer kommenden Jahres beginnen wird, die Zinsen langsam zu senken." Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, erklärt: "In bester Bundesbank-Tradition heißt es bei der EZB: im Zweifel für die Preisstabilität. Mit diesem Zinsschritt ist jetzt erst mal Pause."