Bundesanleihen markieren Renditetief
kjo Frankfurt – Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe ist gestern auf ein historisches Tief gefallen. Im Verlauf des Handels warf das Benchmark-Papier der Eurozone zeitweise nur noch 0,046 % ab. Damit wurde der Rekord vom April vorigen Jahres mit 0,049 % eingestellt. Am Abend lag die Rendite bei 0,053 % nach 0,09 % zum Wochenauftakt. Das kurze Ende der Bundkurve liegt tief im negativen Bereich. Die zweijährigen Bundesschatzanweisungen, die heute um 5 Mrd. Euro aufgestockt werden, notierten mit – 0,54 %.Gedrückt wurden die Renditen der Bundespapiere gestern durch die Äußerungen von Fed-Chefin Janet Yellen vom Montagabend. Sie hielt an ihrem Kurs gradueller Zinserhöhungen zwar generell fest, versah ihre Ausführungen aber nicht mehr mit einem Zeitplan. Vor rund zwei Wochen hatte sie noch von einer Zinsanhebung “in den nächsten Monaten” gesprochen. Viele Marktakteure rechnen nun nicht mehr mit einer Zinsanhebung im Juni. Druck üben aber auch die anhaltenden Staatsanleihekäufe der Europäischen Zentralbank auf die Renditen aus. Es ist das Ziel der EZB, die Renditen über die unkonventionellen Maßnahmen niedrig zu halten, um die Konjunktur zu stimulieren. Aber auch die Gefahr eines Brexit stützt die Bundespapiere, da sie von Anlegern als Hort der Sicherheit angesteuert werden.Die Aussicht auf eine mögliche Verschiebung der vielfach für Juni angenommenen Zinserhöhung in den USA lockte die Anleger wieder zurück an die europäischen Aktienmärkte. Der Dax kletterte um 1,7 % auf 10 288 Zähler. Der Euro Stoxx 50 Index verbesserte sich um 1,3 % auf 3 041 Punkte.Aufgehellt wurde die Stimmung aber auch durch den weiter steigenden Ölpreis. Für ein Fass der Nordseesorte Brent wurden abends 51,05 Dollar und damit 1 % mehr als am Vortag bezahlt.—– Wertberichtigt Seite 6- Marktberichte Seite 14