Bundesanleihen sind gut unterstützt
kjo Frankfurt – Die Nervosität in Sachen Ausbreitung des Coronavirus hat zur Wochenmitte angehalten. Das unterstützte weiterhin die Bundesanleihen, deren Renditen am Vormittag somit weiter zurückgingen. Die zehnjährige Bundrendite fiel bis auf -0,53 %. Auch die Rendite der 30-jährigen Bundesanleihe fiel wieder ins Minus und tauchte bis auf -0,05 % ab. Damit war die komplette Bundkurve im negativen Bereich. Im weiteren Verlauf des Handels beruhigte sich die Situation allerdings ein wenig, so dass sich auch die Renditen von ihren zuvor gesehenen Tiefs absetzten. Im späten europäischen Handel lag die zehnjährige Bundrendite dann bei -0,50 % nach -0,51 % tags zuvor. Die 30-jährigen Bundestitel lagen bei 0,00 % nach -0,04 %.Die Marktteilnehmer stellen sich mittlerweile immer stärker darauf ein, dass auch die Zentralbanken auf die erwartete konjunkturelle Schwäche, die durch den Coronavirus ausgelöst wird, reagieren werden. So gehen Marktakteure davon aus, dass die Fed im weiteren Jahresverlauf die Zinsen senken wird. Aber auch mit Blick auf die Europäische Zentralbank (EZB) wird nun an den Märkten darauf gesetzt, dass es zu Zinssenkungen kommen wird. Am europäischen Geldmarkt rechnen Anleger nun einhellig damit, dass die europäischen Währungshüter bis Dezember dieses Jahres ihre Strafzinsen für Banken weiter verschärfen. Es wird davon ausgegangen, dass die EZB bis dahin ihren Einlagensatz von derzeit -0,5 % auf dann -0,6 % herabsetzt.Am Primärmarkt hielten sich die Emittenten – ähnlich wie schon zum Wochenauftakt – mit Aktivitäten zurück. Neues Bond-Material war somit Mangelware. Akteure gehen davon aus, dass dies auch in den kommenden Tagen immer wieder auftreten könnte, wenn die Nervosität in Sachen Coronavirus einmal mehr stärker wird.In den Reihen der Staaten trat der Bund auf. Trotz der guten Unterstützung am Sekundärmarkt am Vormittag kam es bei der Auktion der fünfjährigen Titel zu einer Unterdeckung, und zwar in Höhe von 627 Mill. Euro. Denn für den Aufstockungsbetrag von 4 auf nun 8 Mrd. Euro gingen für die Bundesobligationen nur Bietungen über 3,373 Mrd. Euro ein. Davon entfielen 588 Mill. Euro auf Kursgebote und 2,785 Mrd. Euro auf Gebote ohne Kursangabe. In die Zuteilung gingen Papiere für 3,223 Mrd. Euro. Die Durchschnittsrendite war bei -0,69 %.