EUROPÄISCHER BONDMARKT

Bundesanleihen weiterhin gut unterstützt

Bund-Future erneut auf Rekord - Niederländer freuen sich über sinkende Renditen bei Bondversteigerung

Bundesanleihen weiterhin gut unterstützt

kjo Frankfurt – Die Bundesanleihen sind am Dienstag nach wie vor gut unterstützt gewesen. Der Bund-Future setzte seine Klettertour fort und markierte damit neue Höchststände. Begründet wurde die anhaltende Unterstützung der Benchmark-Papiere der Eurozone mit der hohen Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Schuldenkrise.Der Blick der Akteure ist dabei nach Frankreich und nach Griechenland gerichtet. Der neu gewählte französische Präsident François Hollande will den Fokus in der Eurozonenpolitik mehr auf Wachstum und weniger auf Konsolidierungsmaßnahmen richten. Die Akteure an den Märkten werden in den kommenden Wochen verfolgen, inwieweit sich dieser Politikfokus nun tatsächlich verändern wird. In Griechenland geht es dagegen um den Default-Aspekt. In der kommenden Woche wird die Rückzahlung einer nach internationalem Recht emittierten Anleihe fällig. Gestern leisteten die Griechen aber eine Zinszahlung bei einer internationalem Anleihe, was als gutes Signal für die anstehende Rückzahlung des Bonds in der kommenden Woche gewertet wurde.Der Bund-Future lag am Abend bei 142,59 % und war damit 77 Ticks im Plus. Im Verlauf erreichte der Kontrakt mit 142,64 % Rekordstand. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag am Abend bei 1,54 % nach 1,58 % am Montag. Das Tief wurde mit 1,53 % gesehen. Laufzeit von zehn JahrenDas hohe Interesse an sicheren Papieren von Staaten aus der Kerneurozone spiegelte sich aber auch noch an anderer Stelle wider, und zwar bei der Auktion der Niederländer, die sich über sinkende Renditen freuen konnten. Die staatliche Finanzagentur DSTA (Dutch State Treasury Agency) ging mit einer zehnjährigen Anleihe an den Start. Für das im Juli 2022 auslaufende Papier hatten die Schuldenmanager ein Volumen in der Bandbreite von 2 bis 3 Mrd. Euro in Aussicht gestellt. Zugeteilt wurde später ein Volumen von 2,5 Mrd. Euro, womit die Niederländer genau in der Mitte der Range landeten. Das ausstehende Volumen liegt nun bei 8,525 Mrd. Euro. Das Papier ist mit einem Kupon von 2,25 % ausgestattet und ging zu einer durchschnittlichen Rendite von 2,139 % an die Investoren. Im Vergleich mit den Sätzen der Februarauktion entspricht das einem spürbaren Rückgang, denn im Februar zahlten die Niederländer für diesen Titel noch eine Rendite von 2,359 %. Am Sekundärmarkt fielen die Renditen der zehnjährigen niederländischen Staatstitel auf 2,10 (Vortag: 2,13) % und erreichten damit den tiefsten Stand seit rund vier Monaten.Gut lief es auch für die Österreicher, die einen fünfjährigen Bond um 600 Mill. Euro aufstockten. Auch hier gab es Renditerückgänge. Der Satz fiel von 1,733 % bei der Auktion im April auf nunmehr 1,408 %.