Bundestitel findet zu wenig Nachfrage
ck Frankfurt – Den gestrigen Tag wird der eine oder andere staatliche Emittent in wenig prickelnder Erinnerung behalten. Dazu zählt nicht zuletzt der Bund. Bei einem angestrebten Volumen von 4 Mrd. Euro gingen bei der Aufstockung der zehnjährigen Anleihe lediglich Orders für 3,75 Mrd. Euro ein. Bei einer durchschnittlichen Rendite von 0,69 % wurden 3,23 Mrd. Euro zugeteilt, rund 770 Mill. Euro wurden zur Marktpflege einbehalten. Daraus errechnet sich ein Gebots-Deckungs-Verhältnis von 1,2 nach 1,3 nach der Vorgängerauktion.Das nicht berauschende Ergebnis wurde u.a. mit den festen Vorgaben der asiatischen Börsen bzw. dem stärkeren Risikoappetit der Marktteilnehmer begründet, was zu Lasten der sogenannten sicheren Häfen ging. Die zehnjährigen Renditen der deutschen und amerikanischen Anleihen stiegen um 2 und 4 Stellen auf 0,69 % und 2,22 %. Belastet haben sollen auch Befürchtungen über eine deutlich nachlassende Nachfrage Chinas nach Bundesanleihen. Hinzu kamen wieder verstärkte Erwartungen über eine zeitnahe Leitzinserhöhung der Fed.Sehr enttäuschend verlief die Aufstockung einer im Mai 2026 fälligen Schweizer Staatsanleihe. Mit nur 105 Mill. sfr erreichten die Gebote nach Angaben eines Sprechers der Finanzverwaltung ein rekordnieriges Niveau. Die Zuteilung erreichte mit 66 Mill. sfr das bislang zweitniedrigste Volumen (nach 61 Mill. sfr im Jahr 2003). Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Anleihe zu einem Negativzins (-0,035 %) zugeteilt wurde, was die Begeisterung verständlicherweise in Grenzen hielt.Unschön war der Tag auch für Nigeria. Die Finanzmärkte des Landes gerieten unter Druck, weil seine Staatsanleihen aus dem führenden Emerging-Markets-Anleihenindex von J. P. Morgan rausgeworfen werden. Das hat zur Folge, dass Investoren ihre Bestände abstoßen müssen. Der Rauswurf war zwar erwartet worden, jedoch zu einem späteren Zeitpunkt. Hintergrund sind die von dem stark von Ölexporten abhängigen Land verhängten Kapitalverkehrsbeschränkungen, mit denen die abstürzende Landeswährung stabilisiert wird. Autohersteller überzeichnetStark überzeichnet waren gestern die Emissionen der Automobilhersteller BMW und Daimler. BMW bot einen Floater mit dreieinhalbjähriger Laufzeit über 500 Mill. Euro und eine sechsjährige Festzinsanleihe mit einem Volumen von 1 Mrd. Euro an. Bei beiden Tranchen konnten aufgrund der sehr hohen Nachfrage im Verlauf die Spreads stark eingekürzt werden. So wurde die sechsjährige Anleihe nach ersten Indikationen von 75 bis 80 zu 65 Basispunkten (BP) über der Swap-Mitte untergebracht. Daimler legte einen Floater mit einer zweijährigen Laufzeit im Volumen von 500 Mill. Euro auf. Zunächst zu Drei-Monats-Euribor plus 35 BP angekündigt, konnte das Papier zu Drei-Monats-Euribor plus 23 BP platziert werden.