ANLEIHEN

Bundrenditen im Rückwärtsgang

Einkaufsmanagerindex schwächer als erwartet - Kenia trifft mit zwei Dollar-Tranchen auf reges Interesse

Bundrenditen im Rückwärtsgang

kjo Frankfurt – Die Renditen der Bundesanleihen sind zur Wochenmitte wieder leicht gefallen. Dazu beigetragen haben die jüngsten Stimmungsindikatoren aus der Eurozone. Sie fielen etwas stärker, als die Marktteilnehmer erwartet hatten. Das dämpfte ein wenig die Zinssteigerungssorgen des Marktes. Der Markit-Einkaufsmanagerindex für die Eurozone insgesamt fiel im Februar von 58,8 Zählern auf 57,5 Punkte. Erwartet wurde ein Wert von 58,5 Punkten. Der Markit-Einkaufsmanagerindex für die Industrie in der Eurozone ging im Februar von 59,6 Punkten auf 58,5 Zähler zurück. Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 59,3 Punkte gerechnet. Das Barometer für die Dienstleister sank von 58 Punkten auf 56,7 Zähler. Hier hatten Volkswirte 57,6 Zähler in Aussicht gestellt. Bei Markit zeigte man sich allerdings nicht pessimistisch. “Die Wachstumsrate bleibt jedoch beeindruckend hoch”, sagte der Chefökonom Chris Williamson. Die Bundrenditen am langen Marktende fielen auf den tiefsten Stand seit rund zwei Wochen. Das Tagestief sah die zehnjährige Bundrendite mit knapp unter 0,70 % nach 0,74 % am Vortag. Im späten europäischen Handel lag sie bei 0,72 %. Der Bund-Future mit März-Fälligkeit kletterte bis auf 158,85 % und war abends bei 158,46 % mit 7 Ticks im Plus. Fed-Protokoll im BlickAm Markt war aber auch Zurückhaltung angesagt, da am Abend das Protokoll der jüngsten Zinssitzung der US-Notenbank zur Veröffentlichung anstand. Die Bondanleger erhofften sich daraus weitere Rückschlüsse über das Tempo und die Zeitpunkte weiterer geldpolitischer Straffungen in den USA. Unterdessen meldete sich ein US-Währungshüter zuvor zu Wort. Laut Patrick Harker, Chef des Fed-Ablegers in Philadelphia, kann die US-Notenbank in diesem Jahr mit zwei Zinserhöhungen auskommen und die Zügel somit weniger straff anziehen als signalisiert. Die beiden Schritte nach oben seien “wahrscheinlich angebracht”, sagte Harker. Er sei aber offen für weitere Anhebungen, falls diese notwendig werden sollten. Harker hat in dem für die Zinspolitik entscheidenden Offenmarktausschuss aber kein Stimmrecht. Er erwartet, dass die von der Notenbank angepeilte Inflationsmarke von 2 % Ende des Jahres 2019 geknackt wird. Die Fed hat bislang drei Zinsanhebungen für 2018 in Aussicht gestellt, nachdem sie zuletzt im Dezember 2017 den Schlüsselsatz auf die Spanne von 1,25 % bis 1,5 % gehievt hatte. Portugal am Geldmarkt aktivAm Primärmarkt trat Portugal auf. Die Portugiesen gingen an den Geldmarkt mit drei und elf Monate laufenden Papieren. Der in drei Monaten fällige Titel ging zur Rendite von durchschnittlich – 0,417 % an die Anleger nach – 0,389 % bei der vorigen Auktion, die allerdings schon im Oktober 2017 war. Hierüber wurden 300 Mill. Euro aufgenommen. Der in elf Monaten auslaufende Titel wurde zur Rendite von – 0,393 % platziert nach – 0,398 % beim vorigen Mal im Januar. Hierüber wurden 800 Mill. Euro lockergemacht.Kenia ging in den Dollar und bot Investoren zwei Tranchen an. Dabei handelte es sich um die Laufzeiten von zehn und 30 Jahren, die reges Interesse fanden. Der zehnjährige Bond wurde mit einer Renditevorgabe von “im Bereich von 7,625 %” vermarktet, was später auf “den Bereich von 7,375 %” zurückgenommen wurde. Die Anleger bekamen den Bond zur Rendite von 7,25 %. Der 30-jährige Bond ging mit einer Renditevorgabe von “im Bereich von 8,625 %” ins Rennen, was später auf “den Bereich von 8,375 %” zurückgenommen wurde. Platziert wurde er zur Rendite von 8,25 %. Es lagen Orders von insgesamt 14 Mrd. Dollar vor. Die Bonds kamen im Umfang von jeweils 1 Mrd. Dollar.