Bundrenditen nach Zinsentscheid höher
kjo Frankfurt
Mit leicht steigenden Renditen haben die Bundesanleihen auf den jüngsten Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) reagiert. Die zehnjährige Bundrendite, die am Vortag noch bei 2,12% lag, war im späten europäischen Handel bei rund 2,27%. Das Tageshoch wurde mit 2,29% gesehen.
Die EZB setzte trotz der jüngsten Turbulenzen im Bankensektor ihren geldpolitischen Straffungskurs mit einem weiteren großen Zinsschritt fort. Die europäischen Währungshüter um EZB-Präsidentin Christine Lagarde entschieden sich im Kampf gegen die hohe Inflation wie im Februar dafür, die Schlüsselsätze um 50 Basispunkte zu heben. Damit liegt der EZB-Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken von Geldern bei der EZB bekommen, künftig bei 3%. Der Leitzins steigt auf nunmehr 3,5%.
„Wir lassen nicht nach in unserem Engagement, die Inflation zu bekämpfen“, sagte Lagarde. Die EZB sei entschlossen, die Teuerungsrate mittelfristig wieder zur Zielmarke von 2% zurückzubringen. „Daran sollte kein Zweifel bestehen“, führte Lagarde aus.
Die EZB-Chefin ließ den weiteren Kurs im Kampf gegen den anhaltend starken Preisschub offen: „Das hohe Maß an Unsicherheit unterstreicht die Bedeutung eines datenabhängigen Ansatzes für unsere Zinsentscheidungen“, so Lagarde. Die jüngsten Spannungen an den Finanzmärkten hätten die Unsicherheiten gesteigert. „Das ist der Grund, warum wir das Prinzip der Datenabhängigkeit verstärken.“ Ruhig verlief das Geschäft am europäischen Anleiheprimärmarkt.