Cancom ersetzt Axel Springer im MDax

CTS Eventim oder Traton könnten Norma verdrängen

Cancom ersetzt Axel Springer im MDax

dh Frankfurt – Nach dem Einstieg des Finanzinvestors KKR fliegt der Berliner Medienkonzern Axel Springer aus dem MDax. Mit der Übernahme verringert sich der Streubesitz auf 5 %, begründet die Deutsche Börse die außerplanmäßige Anpassung nach dem Regelwerk der Dax-Indizes. Als Ersatz steigt somit der IT-Dienstleister Cancom aus dem SDax in den Index für mittelgroße Werte auf. Der Immobilienwert Instone Real Estate, der gestern über das erste Halbjahr berichtete und mit Wachstum überzeugen konnte, übernimmt den Platz von Cancom im Kleinwerte-Index.Die Deutsche Börse überprüft die Indizes der Dax-Familie planmäßig an diesem Freitagabend. Etwaige Änderungen in der Zusammensetzung werden am 4. September nach Handelsschluss bekannt gegeben. Die Umsetzung erfolgt zum 23. September. Dann drohe dem Verbindungstechnikspezialisten Norma Group der Abstieg aus dem MDax, sagte Petra von Kerssenbrock, Analystin der Commerzbank, dpa-AFX. Im SDax dürfte es laut der Index-Expertin zudem den Maschinenbauer Aumann treffen. Die frei werdenden Plätze würden ihr zufolge im MDax mit CTS Eventim und im darunter liegenden SDax mit dem im Februar 2018 an die Börse gegangenen Arzneimittelhersteller Dermapharm gefüllt. “Allerdings wird auch Börsenneuling Traton mitmischen. Ist der Börsenumsatz groß genug, landet die Aktie der Lkw-Tochter von Volkswagen im MDax. Ansonsten muss sie, wie zuvor auch der Bremssystemhersteller Knorr-Bremse, zunächst im SDax starten”, so von Kerssenbrock.Auf einem Abstiegsplatz im MDax befinde sich abgesehen von Norma die auf Einkaufszentren spezialisierte Immobiliengesellschaft Deutsche Euroshop. Zudem sei der Verbleib des Mobilfunkanbieters 1&1 Drillisch und des Maschinenbauers Dürr im MDax gefährdet. Auch diese beiden sind laut von Kerssenbrock angezählt, wobei es aber zugleich an Aufnahmekandidaten mangele. “Meist macht die Liquidität einen Strich durch die Rechnung”, sagt sie. Die Börsenumsätze seien in beiden Fällen “nicht wirklich überzeugend”. Das Gleiche gelte für den möglichen Aufstiegskandidaten Rational, der Geräte für Großküchen herstellt.Für eine mögliche Relegation aus dem SDax kämen der Telekomausrüster Adva, Heidelberger Druckmaschinen und der Kohlenstoffproduktehersteller SGL in Frage. Falls es eine weitere Firma aus dem SDax treffen würde, könnte laut der Commerzbank-Analystin Elmos Semiconductor davon profitieren. Der vor allem auf die Autobranche spezialisierte Chiphersteller war vor fast 14 Jahren einst Mitglied im TecDax gewesen.