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Chemie-Werte unter Druck

Die erwartete Zinserhöhung der EZB nahmen die Märkte ohne größere Regung hin, doch zwei andere Faktoren machten Anlegern am Donnerstag zu schaffen.

Chemie-Werte unter Druck

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Chemie-Werte unter Druck

China-Daten und Gaspreise belasten Aktienmärkte – Atoss schmieren ab

tom Frankfurt

Weitgehend unbeeindruckt haben die Märkte am Donnerstag auf die bereits erwartete Zinserhöhung der EZB um weitere 0,25 Prozentpunkte reagiert. Am Tag nach dem Allzeithoch bei 16.336 Punkten und nach der von der Fed beschlossenen Zinspause notierte der deutsche Leitindex etwas schwächer. Bei Handelsschluss lag der Dax 0,1% tiefer bei 16.290 Punkten. Auch MDax (−0,8% auf 27.330 Zähler) und Euro Stoxx (−0,3% auf 4.365 Zähler) notierten leichter.

Unter Druck standen am Donnerstag besonders Chemie-Werte, doch auch andere stark von der Weltwirtschaft abhängige Sektoren wie Rohstoffe und Metalle mussten Abschläge hinnehmen. Grund dafür waren zum einen enttäuschende Konjunkturzahlen aus China. Zwar griff die chinesische Zentralbank der Wirtschaft mit der Senkung des Hauptleitzinses unter die Arme, doch Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätze blieben unter den Erwartungen von Experten. Zum anderen machte die Rally bei den Energiepreisen den Chemie-Werten, für die Erdgas ein wichtiger Rohstoff ist, zu schaffen.

Im Dax rutschten die exportlastigen BASF (−1% auf 46,36 Euro) ab. Im MDax mussten Evonik (−2,3% auf 17,87 Euro) und Lanxess (−2,1% auf 32,93 Euro) Abschläge hinnehmen. Auch Thyssenkrupp (−1,6% auf 7,35 Euro) und Aurubis (−0,1% auf 83,76 Euro) standen unter Druck. Covestro konnte sich in den letzten Handelsminuten noch in den positiven Bereich retten (+0,2% auf 40,89 Euro).

Zalando geben nach

Unter den Verlierern fand sich am Donnerstag auch Zalando (−2,5% auf 25,75 Euro) wieder. Das hatte allerdings weniger mit den China-Daten, sondern mit einer negative Analystenstudie von Bernstein Research zu tun. Analyst William Woods zweifelt an der Erreichbarkeit der langfristigen Ziele des Online-Modehändlers und hält das Papier daher für zu teuer. Ebenfalls mit Verlusten kämpfte die Aktie von Hugo Boss (−1,3% auf 69,14 Euro). Die Papiere hatten in den vergangen zwei Wochen zweistellig zugelegt und litten nach einer ausgebliebenen Anhebung der mittelfristigen Ziele unter Gewinnmitnahmen. Einen noch deutlicheren Kursrutsch gab es bei Atoss Software (−3,5% auf 206,50 Euro). Hier belastete die Nachricht, dass AOB Invest, die Mehrheitsaktionärin des Firmengründers, ein umfangreiches Aktienpaket mit einem Abschlag abgestoßen hat.

Einen deutlichen Gewinner gab es aber auch am Donnerstag: Krones schnellte an der SDax-Spitze um 4,6% auf 113 Euro nach oben. Hauck Aufhäuser Investment Banking stufte den Hersteller von Getränkeabfüllanlagen auf „Buy“ hoch und erhöhte auch das Kursziel auf 125 Euro.