China-Daten hellen die Stimmung auf
ck Frankfurt – Beruhigende Daten aus der Volksrepublik China haben den europäischen Aktienmärkten gestern Auftrieb verliehen. Das BIP des Landes ist im dritten Quartal um 7,3 % gewachsen, so dass sich die Konjunktur Chinas nicht so stark zu verlangsamen scheint, wie befürchtet wurde. Das sorgte für eine Stimmungsaufhellung, nachdem in der zurückliegenden Woche Sorgen über das Weltwirtschaftswachstum entscheidend zu den Turbulenzen an den Aktienmärkten beigetragen hatten. Darüber hinaus wurden die Aktienmärkte von Berichten gestützt, nach denen die Europäische Zentralbank den Kauf von Unternehmensanleihen erwägen soll.Der Dax kletterte bis auf 8 890, womit er sich im Vergleich zum Tief vom vergangenen Donnerstag um nahezu 550 Punkte erholt hatte. Zum Handelsende lag der Index mit einem Plus von 1,9 % bei 8 887 Zählern. Europaweit legten vor allem Öl- und Gas- sowie Bankenaktien zu. Die entsprechenden Stoxx-Sektorindizes gewannen 3,4 % und 2,9 %. Öl- und Gasaktien, die zuletzt stark unter Druck gestanden hatten, reagierten auf die Erholung des Ölpreises. Bemerkenswerterweise war Total unter den Repräsentanten der Branche mit einem Gewinn von 3,5 % der zweitstärkste Wert im Stoxx Europe 50. Der CEO des französischen Ölkonzerns, Christophe de Margerie, ist bei einem Unfall auf einem Moskauer Flughafen ums Leben gekommen. Darüber hinaus gewannen unter anderem BG Group 3,6 % und Royal Dutch 3,2 %. Commerzbank SpitzenreiterBanken profitierten von der Hoffnung, dass nach der Bekanntgabe der Ergebnisse des Stresstests der Weg frei ist für anhaltende Kursgewinne. Commerzbank waren mit einem Plus von 4,8 % Spitzenreiter im Dax, Deutsche Bank zogen um 2,7 % an. Die Berenberg Bank äußerte dazu gestern Vorbehalte. “Wir erwarten, dass eine derartige Rally kurzlebiger Natur sein wird. Es gibt Anhaltspunkte dafür, dass die EZB Kompromisse eingegangen ist, um politischen, Bank- und Markterwartungen entgegenzukommen. Daher bleiben die wirklichen Probleme unangetastet; da sich die wirtschaftliche Schwäche hinzieht, müssen sich die versteckten Kreditverluste (und das Kapitaldefizit) des Systems herauskristallisieren.”Die Quartalsberichterstattung setzte gemischte Impulse. Die Zahlen von Apple stützten die Aktien von Zulieferern wie Dialog Semiconductor, die um 6 % anzogen. In Zürich kletterten Actelion nach dem Quartalsbericht bis auf 110,8, schlossen aber mit einem Plus von nur noch 3 % bei 105,5 sfr. Deutz sackten dagegen um 9,9 % ab, nachdem der Vorstandsvorsitzende, Helmut Leube, das Ergebnisziel wegen erhöhter Garantierückstellungen kassiert hatte.BMW legten 2,2 % zu. Einem Bericht zufolge sollen 3,33 Millionen BMW-Vorzüge für 60 Euro pro Aktie platziert worden sein. In Lissabon setzte sich der Absturz der Portugal Telecom mit einer Einbuße von 8,2 % fort.