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China-Daten und ZEW belasten Dax

Der deutsche Leitindex musste am Dienstag erneut Abschläge hinnehmen. Unter den größten Verlierern waren Immobilienwerte. Vereinzelt gab es aber auch positive Nachrichten.

China-Daten und ZEW belasten Dax

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Immobilienwerte mit Abschlägen – Adidas einer von wenigen Gewinnern

tom Frankfurt

Der August bleibt für Anleger ein Monat zum Vergessen. Nach erneut schwachen Konjunkturzahlen aus China und einem bestenfalls durchwachsenen ZEW-Stimmungsbarometer gab es für die wichtigsten Indizes deutliche Abschläge. Der Dax schloss 0,9% schwächer bei 15.767 Zählern. Der MDax gab 0,8% auf 27.786 Punkte ab, der EuroStoxx 1% auf 4.289 Punkte.

Schon seit Wochen machen schwache Zahlen und maue Erwartungen aus dem Reich der Mitte – lange Wachstumslokomotive der Welt – den Märkten zu schaffen. Am Dienstag waren es die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion, die im Juli hinter den Erwartungen zurückgeblieben waren. Die chinesische Zentralbank dreht nun erneut an der Zinsschraube, um die schwächelnde Wirtschaft zu stützen. Der Zinssatz für Kredite mit einer einjährigen Laufzeit wurde gesenkt.

Besonders unter Druck steht schon seit längerem der chinesische Immobiliensektor. Auch hier gab es jüngst neue Hiobsbotschaften, weil große Player wie der Immobilienriese Country Garden und der Finanzdienstleister Zhongzhi Enterprise Group in Zahlungsschwierigkeiten stecken. Das blieb nicht ohne Auswirkungen auf europäische Branchenwerte.

Hiesige Immobilienwerte kämpfen zudem mit den weiter steigenden Kapitalmarktzinsen. Durch den Zinsanstieg aber wird die Finanzierung von Immobilienunternehmen über Fremdkapital deutlich teurer. Zudem werden Verkäufe aus deren Portfolios erschwert, weil sich die Kosten für potenzielle Erwerber erhöhen. Entsprechend fanden sich die Papiere von Vonovia mit einem Abschlag von 2% auf 20,41 Euro am Dax-Ende wieder. Im MDax gehörten LEG Immobilien (-1,6% auf 61,56 Euro) zu den Verlierern, im SDax gab es Abschläge für Dt. Wohnen (-2,5% auf 20,72 Euro) und Patrizia Immobilien (-3,9% auf 8,73 Euro).

Neben den China-Daten verhagelte auch das aktuelle ZEW-Stimmungsbarometer die Stimmung am Markt. Zwar stieg die Einschätzung der Konjunktur in den nächsten sechs Monaten überraschend um 2,4 auf -12,3 Punkte. Die Einschätzung der aktuellen Lage verschlechterte sich allerdings um 11,8 auf -71,3 Punkte. 

So konnte Adidas auch ein positiver Analystenkommentar der Bank of America kaum helfen. Die Aktie war mit einem Aufschlag von 0,9% auf 179,74 Euro noch einer der stärksten Dax-Werte. Weniger gut kamen die Quartalszahlen von Encavis und HHLA an. Encavis zählten nach einer Bestätigung seiner Jahresziele mit einem Abschlag von 3,9% auf 13,32 Euro zu den größten Verlierern im MDax. Die HHLA-Aktie verzeichnete nach einem Gewinneinbruch beim Hamburger Hafenkonzern ein Minus von 1,9% auf 11,22 Euro.