EUROPÄISCHE AKTIEN

China-Deal treibt Nokia an

Aktienkurs springt um 9,7 Prozent - Stahlwerte von Konjunkturprognose gestützt

China-Deal treibt Nokia an

ku Frankfurt – In einem impulslosen Handel hat der Dax am Mittwoch nur leichte Gewinne verzeichnet. Der Leitindex kam um 0,3 % auf 7 455 Punkte voran. Der Euro Stoxx 50 gab um 0,1 % auf 2 589 Zähler nach.Händlern zufolge ist der US-Arbeitsmarktbericht des privaten Datendienstleisters ADP leicht unterhalb der Erwartungen hereingekommen. Gemäß den Zahlen, die stets den offiziellen Daten des US-Arbeitsministeriums um einen Tag vorgreifen, sind im November 118 000 zusätzliche Stellen geschaffen worden, weniger als mit 157 000 neuen Stellen im Oktober und auch rund 7 000 Jobs unter den Schätzungen von US-Ökonomen. Zudem hat belastet, dass Spanien bei einer Auktion von Anleihen etwas weniger Volumen absetzen konnte als erhofft. Den Markt gestützt hat hingegen die Prognose der regierungsnahen chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, die für 2013 im Reich der Mitte einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 8,2 % erwartet, nach 7,7 % für 2012.Nokia verteuerten sich kräftig um 9,7 % auf 2,77 Euro. Dem Handykonzern ist es gelungen, sich mit China Mobile einen wichtigen Vertriebspartner zu sichern. Der größte chinesische Mobilfunkkonzern wird ein auf chinesische Endkunden abgestimmtes Lumia-Smartphone mit Windows-Software anbieten. Damit erhält Nokia Zugriff auf die rund 700 Millionen Kunden von China Mobile. Händlern zufolge könnte der Deal Nokia bei der Smartphone-Aufholjagd spürbar helfen. Zuvor stark verlorenFest waren die stark zyklischen Aktien von Stahlkonzernen. ThyssenKrupp zogen um 3 % auf 16,06 Euro an, ArcelorMittal um 2 % auf 12,21 Euro. Die Aktie des deutschen Stahlkochers, der in den vergangenen Monaten stark an Wert verloren hat, war damit Spitzenreiter im Dax. Händler verwiesen auf die Prognose zum Wirtschaftswachstum in China, die bei Anlegern Eindruck gemacht habe.Zu den schwächsten Werten im Dax gehörte SAP. Die Aktie des Softwareriesen verbilligte sich um 1 % auf 60,57 Euro. Der amerikanische SAP-Wettbewerber Tibco hatte am Vorabend mit seinem Quartalsergebnis enttäuscht. Der Gewinn hatte stagniert und war hinter der Konsensschätzung der Analysten zurückgeblieben. Dies habe Gewinnmitnahmen auch bei SAP-Aktien ausgelöst, hieß es am Markt. Die SAP-Aktie hat im laufenden Jahr bereits rund 50 % hinzugewonnen. Insofern sei die Luft für den Titel dünn geworden. Die Analysten der Citigroup haben allerdings ihre Kaufempfehlung für das Papier am Mittwoch bestätigt. Das Cloud-Geschäft des Konzerns sowie das Engagement in den Schwellenländern überzeugten.