China freundet sich wieder mit Bond-Futures an
nh Schanghai – Nach achtzehnjähriger Unterbrechung werden an der Schanghaier Terminbörse erstmals wieder Futures-Kontrakte auf Staatsanleihen gehandelt. Den Anfang machten am Freitag Derivate auf fünfjährige Papiere. Marktexperten sprechen von einem erfolgreichen Handelsstart und einer unerwartet kräftigen Nachfrage, die auf reges Interesse bei privaten Anlegern zurückgeführt wird.Als Renner erwies sich der kurzfristigste Kontakt mit Fälligkeit zum Dezember 2013, der es bei einem Nominalwert von 1 Mill. Yuan (125 Mill. Euro) auf ein Handelsvolumen von gut 24 Mrd. Yuan brachte. Die Preisschwankungen dabei fielen relativ geringfügig aus. Der mit einem Basispreis von 94,17 lancierte Kontrakt eröffnete an der Schanghaier China Financial Futures Exchange (CFFE) bei 94,22 und gab nach einem Tageshoch bei 94,54 wieder auf 94,30 ab.Der Handel mit Government Bond Futures wird auf absehbare Zeit noch ein relativ schwaches Handelsaufkommen aufweisen, da die dominierenden Marktteilnehmer im Kassahandel mit Bonds, die chinesischen Geschäftsbanken, noch nicht partizipieren dürfen. Derzeit beschränkt sich die Teilnahme auf Brokerhäuser und Fonds, also “nicht systemrelevante” Finanzinstitute, um zunächst die Funktionsfähigkeit des Marktes testen zu können.China kannte Anfang der neunziger Jahre bereits einen Bond-Futures-Handel. Nach einem dramatischen Handelsskandal im Februar 1995, der zum Zusammenbruch des Marktes führte, zog die Regierung den Stöpsel und hielt trotz zahlreicher Modernisierungsoffensiven für den Finanzmarkt über Jahre zum Reizthema Bond-Futures Abstand.