China lässt beim Yuan keine Schwäche mehr zu

Deutlich festerer Referenzkurs - Reaktion auf EZB

China lässt beim Yuan keine Schwäche mehr zu

nh Schanghai – Chinas Zentralbank überrascht mit einer deutlichen Festigung des Yuan-Referenzkurses zum Dollar. Danach zeigt die Devise auch im Handel steil nach oben. Einen Tag vor der Verbreitung neuer Konjunkturdaten für Chinas Wirtschaft sorgte die People’s Bank of China (PBOC) am Freitag für einiges Erstaunen bei den Devisenmarkthändlern Sie setzte den offiziellen um 0,34 % stärker bei 6,4905, was die deutlichste Veränderung beim Yuan-Fixing seit vier Monaten bedeutet. Erstmals ging der Yuan-Kurs seit Januarbeginn damit unter die psychologisch relevante Marke von 6,50 Yuan zum Dollar. Auch im Handel folgte der Yuan der Vorgabe der PBOC. G 20-Versprechen wirkt nachNach Angaben des China Foreign Exchange Trade Systems zog die Devise um bis zu 0,33 % auf 6,4866 Yuan zum Dollar, das bedeutet das stärkste Niveau seit dem 29. Dezember und bedeutet nun erstmals ein Plus im Jahresverlauf von 0,1 %. In den ersten beiden Monaten des neuen Jahres hatte ein Schwächeanfall des Yuan für einige Unruhe gesorgt, die an die Turbulenzen im Nachgang zu einer überraschenden Abwertung im August erinnerte.Seit dem G 20-Treffen der Finanzminister und Notenbankgouverneure von Ende Februar in Schanghai scheint sich das Blatt gewendet zu haben. So hatte die chinesische Seite auf Druck der G 20-Partner hin eindeutige Versprechungen gemacht, keine Abwertung des Yuan zu provozieren. Auch auf dem chinesischen Volkskongress wurde diese währungspolitische Linie bestätigt.Der kräftige Ruck beim Freitag-Fixing dürfte nicht zuletzt in Reaktion auf die Beschlüsse der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Donnerstag erfolgt sein. Der Euroland-Währungshüter hat zwar erneut die Leitzinsen heruntergenommen und forciert nun quantitative Lockerungsmaßnahmen durch Anleihekäufe, machte aber gleichzeitig deutlich, dass der Zinssenkungszyklus nun an sein Ende gelangt ist. Die daraufhin erfolgte Festigung des Euro beziehungsweise Schwächung des Dollar dürfte die PBOC am Freitag dazu animiert haben, den Yuan-Mittelkurs zu stärken und so eindeutig zu demonstrieren, dass man die G 20-Versprechen ernst nimmt. Baissespekulation trudelt ausSeitdem G20-Treffen ließ sich bereits eine sukzessive Festigung des Referenzkurses seitens der Zentralbank beobachten, wobei es gelungen zu sein scheint, die teilweise heftigen und von führenden US-Hedgefonds angeregten Baissespekulationen für den Yuan ins Leere laufen zu lassen. Zuletzt scheint die PBOC dabei auch einen geringeren Interventionsbedarf zur Stabilisierung des Yuan aufgewiesen zu haben. Im Februar jedenfalls ist eine erheblich geringere Abschmelzung der chinesischen Devisenreserven, die in erster Linie auf Interventionen zurückgeht, zu sehen gewesen.