China sieht sich Dollar-Markt an
kjo Frankfurt – Erfolgreiche Deals machen offenkundig Lust auf mehr. Laut Handelskreisen will China wieder an den internationalen Bondmärkten aktiv werden, der Auftritt soll im Dollar erfolgen. Erst Anfang dieses Monats waren die Chinesen im Euro vorstellig geworden. Die Transaktion traf auf eine rege Investorenresonanz. Aufgelegt wurden drei Tranchen von Bonds mit den Laufzeiten sieben, zwölf und 20 Jahre, die ein Gesamtorderbuch von rund 20 Mrd. Euro generierten.Offizielle Bestätigungen seitens der Chinesen gab es für den angedachten Bond-Deal nicht. Herumgereicht wurde am Markt, dass China wahrscheinlich einen Kapitalbetrag von 3 Mrd. Dollar aufnehmen will. Es soll vier Tranchen von Bonds geben mit den Laufzeiten von drei, fünf, zehn und 20 Jahren. Zum Zeitpunkt des Auftritts wurde ebenfalls nichts bekannt. Da China aber bereits die Mandate an die Banken vergeben haben soll, wird an den Märkten von einem kurz danach erfolgenden Gang an den Markt ausgegangen. Man stellt sich im Handel auf eine Transaktion noch in dieser Woche ein.China war im Jahr 2017 erstmals nach 13 Jahren wieder im Dollar aufgetreten. 2017 nahmen die Chinesen bei dem damaligen Auftritt 2 Mrd. Dollar auf. 2018 gab es den nächsten Bond-Deal im Dollar, und zwar über ein Volumen von 3 Mrd. Dollar. Die Transaktion im Euro Anfang dieses Monats war die erste in der Gemeinschaftswährung seit 15 Jahren. China mandatierte für den womöglich nun anstehenden Deal im Dollar 13 Banken. Das gilt im Handel als eine vergleichsweise hohe Anzahl von Banken für eine syndizierte Staatsanleihetransaktion. Bank of China und Bank of Communications sollen federführend tätig werden. Zugleich gingen aber Mandate an die Häuser Bank of America Securities, China Construction Bank, China International Capital Corporation, Crédit Agricole, Taiwans CTBC Bank, Deutsche Bank, Goldman Sachs, HSBC, J.P. Morgan, Mizuho Securities und an die Standard Chartered Bank.In den Reihen der Staaten trat der Bund am kurzen Marktende auf. Die ehemals sechsmonatigen Geldmarktpapiere des Bundes, die nun noch eine Restlaufzeit von drei Monaten aufweisen, wurden um 2 auf nunmehr 7 Mrd. Euro aufgestockt. Seitens der Banken aus der Bietergruppe Bundesemissionen – mit diesen Häusern wickelt die für das Bund-Schuldenmanagement zuständige Deutsche Finanzagentur das Primärmarktgeschäft ab – kamen Bietungen über 3,826 Mrd. Euro, wovon 2,36 Mrd. Euro auf Kursgebote und 1,466 Mrd. Euro auf Gebote ohne Kursangabe entfielen. In die Zuteilung gingen Papiere über 935,8 Mill. Euro ab einem Kurs von 100,13020 %. Der gewogene Durchschnittskurs lag bei 100,13066 %. Die Anleger bekamen das Papier zur durchschnittlichen Rendite von -0,6101 %. Die Überdeckung war bei 4,1. Titel für 1,0642 Mrd. Euro gingen in die sogenannte Marktpflegequote für die Sekundärmarktoperationen. Dies ist der Eigenbestand des Bundes. Die Platzierung der Titel am Sekundärmarkt übernimmt aber die Finanzagentur.Der Bund-Future mit Dezember-Fälligkeit war abends bei 171,05 % mit 19 Ticks leicht im Minus. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag zu dieser Zeit bei -0,35 % nach -0,36 % am Freitag.