China-Sorgen belasten Ölpreis
Rohstoffe
China-Sorgen belasten Ölpreis
Konjunkturprognosen pessimistischer – Kupferpreis gibt nach
ku Frankfurt
Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude hat am Montag leicht nachgegeben. Die Sorte notierte am Abend zu 76,56 Dollar je Barrel, ein Minus von 0,1%. US-Leichtöl der Sorte West Texas intermediate verbilligte sich um 0,3% auf 71,60 Dollar.
Händlern zufolge machen sich die Marktteilnehmer Sorgen wegen des Zustands der chinesischen Volkswirtschaft. “Die chinesische Volkswirtschaft navigiert durch eine Zone mit starken Gegenwind”, sagte Tamas Varga, Ölanalyst bei PVM, der Nachrichtenagentur Reuters. Im Mai seien im Reich der Mitte sowohl die Einzelhandelsumsätze als auch die Industrieproduktion hinter den Erwartungen zurückgeblieben, beklagt er.
Inzwischen haben die Analysten zahlreicher Banken ihre Prognosen für die Entwicklung des chinesischen Bruttoinlandsproduktes im laufenden Jahr zurückgenommen. So geht beispielsweise Nomura inzwischen nur noch von einem Wirtschaftswachstum von 5,1% aus, bisher waren es 5,5%. Ebenfalls ihre Erwartungen reduziert haben UBS, Standard Chartered Bank of America und J.P. Morgan. So hat UBS am Freitag die Prognose von 5,7% auf 5,2% reduziert, während Standard Chartered nun von 5,4% statt bisher 5,8% ausgeht. Die chinesische Regierung hat ihr Wachstumsziel für das laufende Jahr mit 5,0% festgelegt. Am Ölmarkt wird erwartet, dass mit nachlassendem Wirtschaftswachstum auch der Ölverbrauch sinkt.
Auf den Ölpreis drückt derzeit auch, dass eine immer größere Menge iranischen Öls trotz der amerikanischen Sanktionen auf den Weltmarkt kommt. Zudem gibt es wieder informelle Gespräche zwischen den USA und dem Iran über das iranische Atomprogramm und die Sanktionen.
Der Kupferpreis hat nachgegeben. Er sank um 0,2% auf 8.549 Dollar je Tonne. Am Freitag hatte er mit 8.634 Dollar den höchsten Stand seit dem 10. Mai erreicht. Marktteilnehmern zufolge belasten die Sorgen wegen der Konjunktur in China.