Die Spannungen im Dollarbondmarkt rund um Default-Gefahren chinesischer Immobilienentwickler scheinen nicht negativ auf das Ansehen der Volksrepublik als Emittent abzufärben. So landet Chinas Finanzministerium zum zweiten Mal binnen weniger Wochen einen Coup mit international vermarkteten Regierungsanleihen in Fremdwährung. Wie am Mittwoch bekannt wurde, sind die Orderbücher für eine 4 Mrd. Euro schwere Emission auf 17 Mrd. Euro angeschwollen. Mitte Oktober hatte Peking bereits eine 4 Mrd. Dollar schwere Anleihenserie platziert, die sogar sechsfach überzeichnet war.

Die hohe Resonanz bei den internationalen Investoren erlaubt eine deutliche Einengung der Risikoaufschläge gegenüber der anfänglichen Preisorientierung. Für eine dreijährige Tranche über 1,5 Mrd. Dollar kürzte sich der Spread um 20 Basispunkte (BP) ein und liegt nun gleichauf mit der Swapmitte. In der siebenjährigen Laufzeit über ebenfalls 1,5 Mrd. Dollar reduziert sich der Renditeaufschlag von 40 auf 20 BP über der Swapkurve. Bei einer 1 Mrd. Euro schweren Tranche mit 12 Jahren Laufzeit sah man den Spreadaufschlag von 65 auf 52 BP heruntergehen. Peking zeigt nun bereits im fünften Jahr in Folge mit Fremdwährungs-Regierungsanleihen Flagge im internationalen Bondmarkt.