China verabreicht Beruhigungspille
kjo Frankfurt – Nach der zweimaligen Abwertung des Yuan um insgesamt 3,5 %, die an den Märkten für einiges Aufsehen sorgte, hat die chinesische Zentralbank am gestrigen Donnerstag versucht, die Marktteilnehmer zu beruhigen. Es gebe keine Basis für weitere Verluste bei der Landeswährung, teilte die Zentralbank mit. Im Handel wurde darüber spekuliert, ob China von den Folgen der Einführung eines neuen Wechselkursregimes selbst überrascht worden sei und nun Schadensbegrenzung betreibe.Am Donnerstag war der Yuan zunächst erneut unter Druck geraten, allerdings hatte sich das Tempo der Abschwächung gegenüber dem Dollar deutlich verringert. Um weitere 0,9 % gab der Yuan gegenüber dem Greenback nach. Zeitweise wurden 6,4422 Yuan je Dollar bezahlt. Das war gestern der tiefste Wert. Die chinesische Zentralbank erklärte aber, ihre regelmäßigen Interventionen am Devisenmarkt beendet zu haben. Gleichwohl werde sie mit einer “effektiven Steuerung” gegen extreme Schwankungen vorgehen.Marktteilnehmer zufolge soll die Zentralbank aber erneut in den Markt eingegriffen haben und damit gegen den Kursrutsch vorgegangen sein.Berichten der Nachrichtenagentur Reuters zufolge soll die Notenbank staatseigene Geldhäuser angewiesen haben, in ihrem Auftrag Yuan zu festgesetzten Preisen zu kaufen. “Wenn die Stimmung am Markt zu unnormalen Schwankungen führt, greift jede Aufsichtsbehörde ein, um die Preise zu stabilisieren”, sagte ein Banker zu Reuters.Im Verlauf des Handels kehrte an den Devisenmärkten im Yuan-Handel denn auch Beruhigung ein. Zum Schluss wurden für einen Dollar 6,3982 Yuan bezahlt. Das war im Vergleich zum Vortag dann noch eine Abschwächung um 0,2 %. Im Vergleich zum Euro verlor der Yuan zunächst ebenfalls und erholte sich später. Ein Euro kostete abends 7,1206 Yuan. Im Vergleich zum Vortag war er damit praktisch unverändert. Lira auf RekordtiefDie Möglichkeit vorgezogener Neuwahlen in der Türkei sorgte unter den Devisenmarktakteuren für Verunsicherung und drückte die Währung des Landes auf Rekordtief. Zeitweise mussten für einen Dollar 2,829 Lira bezahlt werden, 1,9 % mehr als zur Wochenmitte. Einem Vertreter der führenden Oppositionspartei CHP zufolge wurden die Koalitionsgespräche mit der bislang regierenden AKP ohne Einigung beendet. Die Partei des türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu hatte bei den Wahlen im Juni ihre absolute Mehrheit verloren. “Das große Risiko ist, dass wir Neuwahlen bekommen und sich nichts ändert”, sagte UBS-Anlagestratege Manik Narain zu Reuters. Abends kostete ein Dollar 2,8183 Lira. Damit war die türkische Währung 1,5 % schwächer als am Vortag. Der Euro bewegte sich in der Spanne von 1,1081 bis 1,1188 Dollar. Im späten Handel kostete er 1,1141 Dollar (-0,1 %).