Coinstar leidet unter Online-Problemen
scd New York – Der US-Konzern Coinstar, der die Videoverleihautomaten “Redbox” betreibt, tut sich schwer, einen ernsthaften Konkurrenten für den führenden Online-Videodienst Netflix zu entwickeln. Anfang Januar wurde nun die Trennung von Vorstandschef Paul Davis angekündigt. Ersetzen soll ihn Finanzvorstand Scott Di Valerio.Der fliegende Wechsel erfolgt mitten in der Vorbereitung des Online-Streaming-Dienstes Redbox Instant, der gemeinsam mit dem Telekommunikationskonzern Verizon aufgezogen werden soll. Das Projekt ist seit rund einem Jahr in der Planung. Neben Netflix ist der weltgrößte Online-Händler Amazon mit einem Videodienst im Markt.Der landesweite Start von Redbox Instant verzögert sich derweil immer weiter. Im Dezember reichte es immerhin für einen Beta-Test. Der endgültige Start werde für März angepeilt, teilte Verizon nun auf der Konsumelektronikmesse in Las Vegas mit.Die Coinstar-Investoren glauben offenbar, dass diese Initiative reichlich spät kommt. Seit Jahresbeginn sind die Titel um gut 8 % auf weniger als 48 Dollar gefallen. Im vergangenen Juli hatte die Aktie bei 71 Dollar noch einen Rekordwert markiert. Analysten verlieren ihr Vertrauen derweil weniger schnell. Von 13 Marktbeobachtern raten neun zum Kauf des Titels, Verkaufsempfehlungen fehlen. Dies dürfte vor allem auf das günstige Kurs-Gewinn-Verhältnis zurückzuführen sein. Bei einem Börsenwert von rund 1,5 Mrd. Dollar kommt Coinstar aktuell auf 10. Zum Vergleich: Netflix kommt bei 5,5 Mrd. Dollar Börsenwert auf 110, Amazon bei 120 Mrd. Dollar Börsenwert sogar auf mehr als 3 000.