Columbia erwartet niedrigere Bondrenditen

Fondsmanager setzt auf hochwertige Kreditpapiere

Columbia erwartet niedrigere Bondrenditen

kjo Frankfurt – Die Anleihenrenditen dürften nach Einschätzung der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments in den kommenden Monaten bis Ende 2019 niedriger ausfallen als bislang in diesem Jahr. Nach einer schwachen Entwicklung 2018 sei das erste Halbjahr 2019 für Anleihenanleger sehr erfreulich verlaufen. “Diese Performance wird sich unseres Erachtens kaum wiederholen”, meint Gene Tannuzzo aus dem Fixed-Income-Bereich von Columbia. “Ein von geringem Wachstum und billigem Geld geprägtes Umfeld ist zweifellos vorteilhaft, aber die Anleger sollten nicht alle Vorsicht über Bord werfen”, ergänzt Tannuzzo. Begrenzter SpielraumColumbia Threadneedle erwartet weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen, inklusive zweier Leitzinssenkungen in den USA bis zum Jahresende. “Dies garantiert jedoch keine soliden Renditen auf dem Anleihenmarkt”, so Tannuzzo. Er verweist auf die Relevanz der Ausgangsbasis: Zum einen lägen die Renditen bereits auf sehr niedrigen Niveaus, verglichen mit früheren vorbeugenden Zinssenkungen der Fed. Tannuzzo verweist darauf, dass die Rendite zehnjähriger US-Staatspapiere derzeit nur knapp 2 % überschreite, während sie 1995 bei einem Wert von 6,2 % und 1998 bei 4,6 % gelegen habe. Zum anderen lägen die Risikoprämien in den meisten Sektoren heute niedriger als vor der ersten Zinssenkung 1995. Das schränkt die Luft nach unten bei den Renditen bzw. nach oben bei den Kursen ein.In diesem Umfeld setzt Columbia Threadneedle vor allem auf qualitativ hochwertige Kreditpapiere. “Wir sind der Meinung, dass Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating und hypothekenbesicherte Wertpapiere mit ihren soliden Erträgen künftig die besten risikobereinigten Renditen bieten werden”, sagt Tannuzzo.Dollar-Papiere böten aus Sicht eines Euro-Anlegers keine allzu große Wechselkursfantasie. Allerdings sei trotz der lockereren geldpolitischen Gangart der US-Notenbank Fed auch kein Einbruch des Dollar-Kurses zu befürchten. Tannuzzo verweist dabei erneut auf frühere vorbeugende Zinssenkungen der Fed in den Jahren 1995 und 1998: “Zwar wird eine Aufwertung gegenüber der derzeitigen hohen Ausgangsbasis schwerfallen, aber die bisherigen Erfahrungen lassen darauf schließen, dass sich der US-Dollar gut behaupten kann”, sagt er.