Computerbauer Lenovo zieht in den Hang Seng ein
nh Schanghai
Die am Hongkonger Finanzmarkt mit Spannung erwartete Aufstockung des Leitindex Hang Seng hat zu unerwarteten Ergebnissen geführt. Wie der Indexbetreiber Hang Seng Indexes Company am Freitag mitteilte, werden mit dem Computerbauer Lenovo und dem Getränkekonzern Nongfu Spring zwei chinesische Unternehmen neu in das Leitbarometer aufgenommen. Die Indexanpassung wird zum 7.März wirksam.
Als Favoriten für eine Indexmitgliedschaft galten neben Nongfu vor allem der Chiphersteller SMIC und dazu Adressen wie China Gas, Hansooh Pharmaceutical, Chow Tai Fook, Trip.com, und JD Health, die alle nicht berücksichtigt worden sind. Den im Jahr 2018 nach anhaltender Performanceschwäche aus dem Hang Seng entfernten Computerbauer Lenovo hatte indes niemand für ein Comeback auf dem Zettel. Dass der Index nur zwei neue Mitglieder empfängt, gilt als faustdicke Überraschung. Im März vergangenen Jahres hatten die Hongkonger Börse und ihr Indexbetreiber wissen lassen, dass der Hang Seng kräftig aufgestockt werden soll, um Veränderungen in der Hongkonger Aktienmarktkultur und die wachsende Bedeutung der „New Economy“ besser zu reflektieren. Dabei hieß es, dass der bis dato 55 Werte umfassende Hang Seng im Rhythmus von dreimonatlichen Anpassungen bis zur Jahresmitte 2022 auf 80 Mitglieder erweitert werden würde, um in den darauffolgenden Jahren auf die schlussendliche Marke von 100 Aktien zu kommen.
Beim letzten Revirement im November 2021 fanden mit den Techriesen JD.com und Netease, sowie dem Versorger ENN Energy und dem Brauereikonzern China Resources Beer vier neue Werte Berücksichtigung. Zählt man Lenovo und Nongfu hinzu, kommt man nunmehr auf 66 Hang-Seng-Aktien. Damit ist es aber extrem unwahrscheinlich, dass bei der nächsten Anpassung im Mai genügend Newcomer Einlass finden, um das bis Jahresmitte angepeilte Ziel von 80 Konstituenten zu erreichen.