CS erwartet US-Zinserhöhung im dritten Quartal 2015
ck Frankfurt – Die Finanzmärkte stehen vor einem einschneidenden Ereignis: der ersten Leitzinserhöhung der amerikanischen Zentralbank Fed. Nur der exakte Zeitpunkt ist noch offen. Während der Konsens derzeit auf den Juni 2015 tippt, rechnet Credit Suisse (CS) mit dem dritten Quartal 2015, wie das Institut in einer Studie über die Auswirkungen auf die europäischen Aktienmärkte bekennt. Nach sechs Monaten im PlusEntgegen den Sorgen vieler Marktteilnehmer sind die Folgen für Aktien nicht zwangsläufig negativ. Credit Suisse warnt davor, zu früh zu verkaufen. In der Vergangenheit hätten Aktien nie früher als vier Monate vor der ersten Anhebung den Zenit erreicht, und zum Zeitpunkt der Erhöhung hätten sie im Durchschnitt 3 % unter ihrem vorangegangenen Hoch gelegen. Nach der ersten Anhebung hätten sich die Verluste der Aktienmarkte auf zwischen 6 % und 11 % belaufen. Allerdings hätten sie nach sechs Monaten im Durchschnitt mit 4 % im Plus gelegen.Darüber hinaus muss noch auf der Einzelwerteebene nach Profiteuren und Verlierern von Zinserhöhungen der Fed differenziert werden. Dazu zählen laut der Schweizer Großbank Unternehmen mit einem hohen Anteil von Dollar-Erträgen. Denn sie geht davon aus, dass der Euro sich in der Folge erheblich abschwächen wird. Davon würden der Pharmaziesektor profitieren sowie Firmen wie VW und SAP.Außerdem zählt die Bank Unternehmen mit hohem Gewinnhebel und geringer Verschuldung zu den Gewinnern der Leitzinswende. Als Einzelnamen nennt sie BT, Adecco, Bpost und Wolseley sowie als Sektoren, die sie übergewichtet, Halbleiter- und Software-Unternehmen. Diese Segmente hätten in der Vergangenheit zu den besten Performern bei steigenden Zinsen gezählt. Ferner setzt die CS auf Zykliker. Ihre relative Performance zu defensiven Titeln erreiche typischerweise zwei bis acht Monate nach der ersten Erhöhung den Gipfel. Konkret rät CS zu Zyklikern, die sich unterdurchschnittlich entwickelt haben, obwohl sie hohe Auslandserträge erwirtschaften. Als Beispiel wird Continental genannt. Schließlich rät CS noch zu Retail-Banken und Lebensversicherern und nennt Axa, Prudential, Zions und Intesa Sanpaolo.Für anfällig hält CS inlandsorientierte Unternehmen mit hoher Verschuldung und geringem Gewinnhebel. Dazu zählt die Bank Versorger, Telekommunikationsunternehmen und Immobilienfirmen. Bedroht sind nach Auffassung von CS ferner Aktien mit hohen Dividenden, Investment-Grade-Unternehmensanleihen und Emerging Markets mit unzureichenden Reformen, darunter Brasilien, die Türkei und Südafrika.