An Fronleichnam treten die europäischen Aktienmärkte praktisch auf der Stelle. Der Dax liegt bei 16.005 Punkten zwar über der Marke von 16.000 Punkten, weist damit aber nur ein sehr geringes Plus von 0,3% aus. Der Euro Stoxx 50 Index notiert bei 4.301 Zählern mit 0,2% im Plus und weist damit ebenfalls nur wenig Bewegung aus.

An Feiertagen ist das Geschäft an den Märkten bekanntermaßen ohnehin umsatzmäßig nur sehr dünn. Genauso sieht es an den Devisenmärkten aus, wo der Handel ebenfalls nur in sehr engen Spannen verläuft. Die führende Kryptowährung Bitcoin etwa notierte gerade einmal um 0,1% höher. Bei Ether war es ein etwas höheres Plus von 0,3%. Am Rentenmarkt liegt der Bund-Future zur Mittagszeit mit 0,5% im Minus.

Das Rätselraten um den künftigen Kurs der US-Notenbank Fed bremste den Dax nun etwas aus, hieß es im Handel. “Nach oben hat es der Dax ohne neue und überzeugte Käufer schwer”, sagte Thomas Altmann von QC Partners der Nachrichtenagentur Reuters. “Und diese dringend notwendigen Käufer werden ohne neue positive Nachrichten kaum in den Markt kommen.”

Ihren Fokus richteten viele Anleger bereits auf nächsten Mittwoch, wenn der Zinsentscheid der US-Währungshüter ansteht. Von Reuters befragte Ökonomen erwarten, dass die Währungshüter um Notenbank-Chef Jerome Powell das Zinsniveau der aktuellen Spanne von 5,00 bis 5,25 Prozent nicht antasten werden. Unklar ist aber, wie es danach weitergeht. Eine Pause im Zinserhöhungszyklus der Notenbanken bedeute nicht unbedingt das Ende von Zinsanhebungen, das realisierten einige Anleger gerade, sagte Kit Jukes von der Societe Generale.  

Seit Anfang 2022 hat die Fed die Zinsen bereits zehn Mal in Folge nach oben geschraubt, um dem Preisauftrieb Paroli zu bieten und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen. Neben der Fed wirft auch die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) bereits ihre Schatten voraus. Der EZB-Rat wird nach Ansicht von Experten in der nächsten Woche die achte Zinserhöhung in Folge beschließen. Von Reuters befragte Volkswirte rechnen für den 15. Juni mit einer Anhebung um einen viertel Prozentpunkt.